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Zunftzeichen blickt in die Zukunft: App könnte Melker Zehner ersetzen

Online Redaktion, 13.12.2018 19:08

MELK. Der Wirtschaftsverein Zunftzeichen lud vor Kurzem zur Jahreshauptversammlung. „Es ist mir gelungen, Bewusstsein für die Innenstadt zu schaffen“, zieht Ilse Kossarz nach einem Jahr Obfrauschaft im Tips-Gespräch eine positive Bilanz. Eine Arbeitsgruppe rund um Michael Schützenhofer arbeitet an einem Nachfolgeprojekt für den Melker Zehner. „Wir wollen kein Nullachtfünfzehn-Produkt“, so Schützenhofer.

Der Melker Zehner wird ab Oktober 2019 Geschichte sein. Ihm könnte eine App nachfolgen.
  1 / 2   Der Melker Zehner wird ab Oktober 2019 Geschichte sein. Ihm könnte eine App nachfolgen.

„Drei Initiativen, die im Zeichen der Belebung der Innenstadt standen, konnten im heurigen Jahr gestartet werden und wurden von der NAFES (Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Einkaufs in Stadt- und Ortszentren) als förderwürdig anerkannt“, berichtet Zunftzeichen-Obfrau Ilse Kossarz. Dazu zählen der Sommermarkt mit Live-Musik, die Aktion Radlpass und ein Wirtschaftsmagazin, das sich der Imageverbesserung der Innenstadt verschrieben hat. 16 Unternehmen seien im abgelaufenen Vereinsjahr dem Melker Wirtschaftsverein beigetreten, das zeige die positive Stimmung, so Kossarz. Ob es den Sommermarkt auch im kommenden Jahr geben wird, ist ungewiss. „Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. „Bitte macht weiter“, habe ich oft gehört. Standbetreiber zu finden, hat allerdings viel Mühe bereitet“, erklärt die Obfrau.

Nachhaltige Konzepte

Neue Pläne für das kommende Jahr gibt es einige. Man möchte Melk kinderfreundlicher gestalten. Kinderecken und Spielgeräte sollen vermehrt Einzug in die Bezirkshauptstadt halten. „Man soll merken, dass Kinder hier willkommen sind.“ Auch für die Wiener Straße gibt es Pläne. Kunstobjekte und andere Gestaltungselemente möchte man dort installieren. Eine Wiederaufnahme des sogenannten „Melker Herbstes“ kann sich Kossarz ebenso vorstellen. So könnten etwa im September 2019 drei Veranstaltungstage auf Melk zukommen, an denen sich die Stadt präsentiert.“Die Innenstadt ist mein Thema. Es ist mir gelungen, mehr Bewusstsein für sie zu schaffen. Wir haben etwas sehr Wertvolles, das gepflegt gehört“, betont die pensionierte Lehrerin. „Wir brauchen nachhaltige Konzepte“, spricht die Obfrau das Thema Digitalisierung an. Bis Oktober 2019 kann der sogenannte Melker Zehner noch eingelöst werden. Dann möchte man mit einem neuen Kundenbindungsmittel durchstarten. „Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung, eine 'Melk-Card' durch eine Arbeitsgruppe passend für Melk zu entwickeln“, erklärt die Obfrau.

Analoger Marktplatz Melk

Die Arbeitsgruppe wird vom neuen Zunftzeichen-Mitglied Michael Schützenhofer angeleitet. Er ist Unternehmensberater und Digitalisierungs-Experte. „Es geht darum, den wunderbaren analogen Marktplatz Melk mit einem digitalen Marktplatz zu ergänzen“, so Schützenhofer im Tips-Gespräch. Ob dem Melker Zehner eine Karte, eine App oder beides nachfolgt, ist derzeit noch offen. Schützenhofer wird gemeinsam mit der Arbeitsgruppe einen Kreativprozess durchlaufen. „Die junge Generation trennt nicht mehr zwischen analog und digital“, macht Schützenhofer aufmerksam. Die Zukunft liegt für ihn in der Kombination von beidem. Er verweist beispielhaft auf den Onlineversandhändler Amazon, der derzeit in physische Läden investiert. Diese Verknüpfung will man nun für Melk schaffen – auch um die Jungen zu integrieren und ihnen Lust zu machen, in die Stadt zu kommen. „Melk investiert nun von den physischen Läden in die Digitalisierung. Die Zukunft steckt in einem analog-digital-gekoppelten Marktplatz“, macht Schützenhofer, der sich vor zwei Jahren selbstständig gemacht hat, aufmerksam.

Kein 08/15-Produkt

„In der Arbeitsgruppe geht es in einem ersten Schritt darum, die Zielgruppe, die Handelsbetriebe, die Dienstleister, die Geschäftsleute, die Gastronomiebetriebe, aber auch die Melker und die Stadt einzuladen und zu fragen: 'Was braucht ihr?'. Der Kundennutzen ist das Wichtigste. Die Digitalisierung ist nur ein neuer Kanal, um das Angebot zu verbreitern“, erklärt der Unternehmensberater. „Es geht immer um die Bedürfnisse der Menschen und wie man diese befriedigt“, so Schützenhofer. „Wir wollen kein Nullachtfünfzehn-Produkt. Wir wollen etwas Tolles machen“, lässt er Großes erwarten. Im Herbst 2019 soll es eine fertige Lösung geben. Man darf also gespannt sein.