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Symbol des Wiederaufbaus: Kraftwerk Ybbs-Persenbeug wird 60

Daniel Schmidt, 19.09.2019 11:06

YBBS. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1959, also vor genau 60 Jahren, das erste Wasserkraftwerk an der Donau eröffnet und als Symbol des österreichischen Wiederaufbaus in den Nachkriegsjahren gefeiert. Grund genug, um auf die Geschichte der Anlage zurückzublicken, die heute circa 305.000 Haushalte mit Strom versorgt.

Dieses Foto aus dem Jahr 1956 zeigt die Großbaustelle von oben.
photo_library Dieses Foto aus dem Jahr 1956 zeigt die Großbaustelle von oben.

Die ersten Planungen für das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug gab es Anfang der 1920er Jahre. Neben der Energieproduktion sollte damit auch für die Schifffahrt der Wasserspiegel bei den Felsschwellen im Strudengau und beim Aschacher Kachlet angehoben werden. Die wasserrechtliche Bewilligung folgte schließlich 1936. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich begannen zwar die Bauarbeiten, mussten jedoch während des Krieges unterbrochen und 1943 schließlich eingestellt werden.

Den endgültigen Bau begann nach 55 Projektvarianten und der endgültigen Umplanung auf Kaplan-Turbinen die Österreichische Donaukraftwerke AG im Jahre 1954, wobei aus dem Architektenwettbewerb Karl Hauschka als Sieger hervorging.

Die 460 Meter lange Staumauer wurde im Strombett in Nassbauweise errichtet. Die Anlage staut die Donau auf eine Länge von rund 34 Kilometern bis zu einer Höhe von 10,9 Metern auf. Bis 1959 war der Strudengau sehr gefährlich und in der Schifffahrt gefürchtet. Die Stauanlage entschärfte diesen Streckenabschnitt endgültig.

Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1959 das erste Wasserkraftwerk der Österreichischen Donaukraftwerke (DoKW) eröffnet und als Symbol des österreichischen Wiederaufbaus in der Zweiten Republik gefeiert. In den 1990er Jahren baute der Betreiber DoKW bei weiterlaufendem Vollbetrieb einen zusätzlichen siebenten Maschinensatz ein, welcher 1996 in Betrieb ging.

Projekt „Ybbs2020“

Derzeit modernisiert VERBUND Österreichs ältestes Kraftwerk an der Donau. Durch die Investition von 144 Millionen Euro wird durch das Projekt „Ybbs2020“ die Erzeugung um mehr als 77 Millionen Kilowattstunden erhöht und die Zuverlässigkeit nochmals verbessert. Die sechs alten Kaplan-Turbinen werden ausgetauscht, Leittechnik und Steuerung verbessert. Die Effizienzsteigerung von sechs Prozent entspricht dem Jahresstromverbrauch von 22.000 Haushalten.

Die Maßnahmen am bestehenden Kraftwerk Ybbs-Persenbeug ermöglichen – ohne baulich in die Umgebung eingreifen zu müssen – die Stromerzeugung aus Wasserkraft signifikant zu steigern und damit jährlich zusätzlich 62.000 Tonnen an CO2-Emissionen einzusparen.

Renaturierung unterhalb des Kraftwerks

Unterhalb des Kraftwerks schließt der Stauraum des Unterliegerkraftwerks Melk an. Dort, im Bereich der „Ybbser Scheibe“, wird derzeit mit Unterstützung aus dem EU-LIFE+-Programm durch neue Kiesbänke und -inseln Lebens- und Laichraum für Fische geschaffen. Auch die vielen Radfahrer am Donau-Radwanderweg haben die Donau und das Kraftwerk als beliebtes Ausflugsziel entdeckt.

Blick hinter die Kulissen

Wer schon immer einmal wissen wollte, wie die Stromerzeugung aus Wasserkraft funktioniert, kann dies im Besucherkraftwerk Ybbs-Persenbeug erfahren. Direkt am Donauradweg gelegen öffnen sich die Kraftwerkstore für Interessierte und führen durch das architektonische Juwel. Ein einzigartiges Virtual-Reality-Erlebnis bietet mit 3D-Effekten spektakuläre Einblicke in das Innenleben des Kraftwerks.

Der Charme der 1950er Jahre steht im Kontrast zur modernen Technik. Es wird auch erklärt, was das Kraftwerk darüber hinaus für Hochwasserschutz und Gewässerreinigung leistet. Man kann bei der Besichtigung sogar selbst Strom erzeugen und mit einer 3D-Brille das sehen, was sich tief unter der Donau in einer Kaplan-Turbine abspielt.

Öffnungszeiten:

1. April bis 31. Oktober

Montag bis Freitag um 14.00 Uhr

Samstag, Sonn- und Feiertag um 13.00 und 15.00 Uhr

Alle Infos zu Führungen unter:

www.kraftwerksfuehrungen.at


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