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Wegen Autotankens nach 20 Dienstjahren entlassen: AK holt 125.000 Euro

Online Redaktion, 18.02.2020 15:42

MELK. Die Arbeiterkammer Melk konnte für einen Arbeitnehmer aus dem Bezirk 125.280 Euro erstreiten. Einer von vielen Erfolgen, die die Kammer im abgelaufenen Jahr für ihre Mitglieder feiern konnte. Bei einer Pressekonferenz zogen Bezirksstellenleiter Peter Reiter und Kammerrat Manfred Mairhofer Bilanz.

Über vier Millionen Euro holte die AK-Melk 2019 für Arbeitnehmer des Bezirkes. Im Bild: AK-Kammerrat Manfred Mairhofer und AK-Bezirksstellenleiter Peter Reiter (r.)

Fast 20 Jahre war ein Mann aus dem Bezirk Melk als leitender Angestellter bei einem Autofachhändler beschäftigt, als es überraschend zur fristlosen Entlassung kam. Was geschehen war: Der Sohn des Angestellten hatte aufgrund einer Autoreparatur im Betrieb, in dem der Vater angestellt war, ein Leihauto erhalten. Der Sohn retournierte den Leihwagen vollgetankt an den Autohändler. Weil der Vater das reparierte Auto des Sohnes im Gegenzug auf Firmenkosten betanken ließ, kam es zum Eklat. Es folgte eine Anzeige wegen Diebstahls sowie eine fristlose Entlassung. „Der Mitarbeiter wandte sich an die AK Melk, die seine Ansprüche aufgrund einer ungerechtfertigten Entlassung geltend machte“, berichtet AK-Bezirksstellenleiter Peter Reiter. Erst vor dem Arbeits- und Sozialgericht konnten diese Ansprüche durchgesetzt werden. „Unser Mitglied erhielt in erster Instanz 125.280,88 Euro gerichtlich zugesprochen. Das Urteil wurde vom Dienstgeber bekämpft, letztlich bestätigte in zweiter Instanz das Oberlandesgericht Wein das Urteil“, so Reiter.

Über vier Millionen Euro zurückgeholt

Er und sein Team führten im abgelaufenen Jahr 7.076 Beratungen durch. Insgesamt erstritt die Kammer im Bezirk über vier Millionen Euro. „Das umfasst sowohl die Steuersparwochen als auch den Konsumentenschutz. Am häufigsten gefragt war unsere Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz und in sozialrechtlichen Fragen“, erklärt der Bezirksstellenleiter.

Jeder vierte braucht Rat

„Jeder vierte Arbeitnehmer in Niederösterreich ließ sich von der AK beraten, rund 150.000 Beschäftigte“, weiß Kammerrat Manfred Mairhofer. „Ein großer Erfolg war die Pflegegeld-Beratung, die im vorigen Jahr ausgebaut wurde“, macht der Kammerrat aufmerksam. Lange wurden von der AK bessere Kündigungsfristen für Arbeiter gefordert. Diese kommen nun ab 2021, denn ab nächstem Jahr gelten für Arbeiter die gleichen Kündigungsfristen wie für Angestellte. „Im Regelfall bedeutet das eine Kündigungsfrist von sechs Wochen statt wie bisher 14 Tagen“, erklärt Mairhofer.

AK-Steuersparwochen

2. bis 19. März in der AK-Bezirksstelle Melk, Hummelstraße 1

Voranmeldung erforderlich: 05 7171/26000


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