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MICHELDORF. Manfred Mitterhuemer pflegt seit 25 Jahren die Pulvermacherkapelle in der Krems in Micheldorf. Vor einem halben Jahr fand er hinter einem Riss eine barocke Malerei.

Hinter einem Riss in der Fassade kam eine Malerei zum Vorschein. Foto: Gruber
  1 / 6   Hinter einem Riss in der Fassade kam eine Malerei zum Vorschein. Foto: Gruber

„Was kommt denn da jetzt hervor?“, war der erste Gedanke von Manfred Mitterhuemer, als er bei seiner Kapelle hinter einem Riss in der Fassade eine Malerei entdeckte. Nach Bauarbeiten an Kanal und Straße sind Risse entstanden. Die Kapelle musste statisch abgesichert werden. Als der Besitzer die Fassade genauer begutachtete, fiel ein Teil vom Putz herunter. Darunter kam eine Malerei zum Vorschein. Zu diesem Zeitpunkt wusste Manfred Mitterhuemer noch nicht, was er da gefunden hatte.

Barocker Bildstock

„Ich wurde neugierig und suchte weiter. Es ist fast wie ein Fieber“, sagt der 55-Jährige, der vor 25 Jahren ein Haus samt dieser Kapelle gekauft hatte. Er beauftragte die Restauratorin Andrea Gruber aus Molln. „Ich habe gleich gesehen, dass noch eine andere Putzoberfläche dahinter ist. Es hat sich herausgestellt, dass die Kapelle einmal erweitert worden ist und daher aus zwei Teilen besteht. Der älteste Teil ist ein barocker Bildstock“, erzählt Gruber, „an der Fassade sind sehr qualitätsvolle Malereien sichtbar geworden, die noch gut erhalten sind.“

Jahreszahl und Initialen

Die Jahreszahl 1735 ist erkennbar. „Es ist ein Glück, dass es so klar datiert ist. Das ist nicht immer so“, freut sich die Restauratorin. Auch die Initialen G.PS. und M.M.PS. sind sichtbar. „Es ist davon auszugehen, dass die Kapelle ursprünglich zu den Sensenschmiedherren in der Pfusterschmiede gehört hat“, so Gruber, „denn das PS dürfte mit ziemlicher Sicherheit dem Pfusterschmied zuzuordnen sein.“ Besitzer der Pfusterschmiede war Georg Pfusterschmied (G.PS.).

Historischer Wert

Den Wert des Fundes könne man, laut Andrea Gruber, zwar nicht in Zahlen ausdrücken, „aber die Kapelle hat einen historischen Wert. Sie ist von der Ausführung und von der künstlerischen Qualität her sehr wertvoll und weil sie aus der Barockzeit ist. So viele Denkmäler aus dieser Zeit gibt es nicht mehr.“Die Kapelle wurde vom Bundesdenkmalamt begutachtet und in die Denkmaldatenbank aufgenommen. Ob sie auch unter Denkmalschutz gestellt wird, ist noch nicht klar.

Weitere Arbeiten

Die Malereien wurden abgesichert und hinterfüllt. Es ist noch nicht alles freigelegt, vor allem innen muss noch viel freigelegt werden. Nach der Winterpause geht es mit den Arbeiten weiter. „Wir werden den neueren und älteren Teil optisch zu einer Einheit gestalten“, verrät Andrea Gruber.

Finanzielle Mittel

„Der Eigentümer möchte die Kapelle fachgerecht restaurieren. Es ist jedoch schwierig an finanzielle Mittel dafür zu kommen“, sagt Gruber. Die Restauratorin rechnet mit 25.000 Euro Gesamtkosten. Die Landeskulturdirektion hat eine Förderung von einem Viertel der veranschlagten Kosten zugesichert. Vonseiten der Gemeinde Micheldorf ist Bürgermeister Ewald Lindinger bereit, das Projekt zu unterstützen: “Dafür ist auch ein jährliches Budget vorhanden.“

„Die Kapelle ist frei zugänglich und ich freue mich über Besucher, die eine Freude daran haben. Wenn jemandem die Kapelle gefällt, macht mich das stolz“, sagt Manfred Mitterhuemer, der die Restauration nicht für sich alleine, sondern für die Allgemeinheit macht.

Unterstützung

Manfred Mitterhuemer würde sich über finanzielle und materielle Unterstützung freuen. Auch eine Arbeitsleistung wäre hilfreich.

Raiffeisenbank Micheldorf

Manfred Mitterhuemer

„Pulvermacherkapelle“

IBAN: AT61 3431 8850 0002 5536

BIC: RZOOAT2L318


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