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NEUMARKT/BEZIRK FREISTADT. Auch wenn es vielen Menschen derzeit zu nass ist – der Mohn liebt solches Wetter. „Bis zur Blüte ist viel Wasser wichtig“, sagt Pflanzenzuchtexperte Peter Köppl, der den Mohn in den Bezirk bringt.

  1 / 3   Pflanzenzüchter Peter Köppl und Bäcker Martin Bräuer (v.l.) schwören auf den Mühlviertler Mohnanbau. Fotos: Naturbäcker Martin Bräuer

„Die böhmische Küche hat den Mohn immer schon verwendet“, sagt Martin Bräuer, Bäcker aus Reichenthal und Mohn-Abnehmer der ersten Stunde. Gemeinsam mit Köppel experimentiert er an den verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen des Mohns. In seiner Backstube verwendet er den grauen, blauen und weißen Mohn für Flesserl, Buchteln, Kronen und mehr. Weißen Mohn bezieht Martin Bräuer schon seit einigen Jahren aus den Feldern in Neumarkt. Der weiße Mohn hat Ähnlichkeit mit Nüssen. Wenn er gemahlen wird, kommt das nussige Aroma noch mehr zur Geltung. Mit rotem Mohn wird aktuell experimentiert. Gereinigt, aufbereitet und gelagert wird der Mohn unter kontrollierten Bedingungen in Kefermarkt von „Erntegut“, einer Tochter der „Saatbau Genossenschaft“. Da Mohnimporte nicht immer der geforderten Qualität entsprechen, ist auch die Freude Bräuers groß, dass nun vor allem in Neumarkt (Schwandtendorf) Mohn angebaut wird. Die Ortsbäuerin Andrea Rauch setzte bereits vor einigen Jahren auf die Kultur Mohn. „Der Mohnanbau ist eine wirtschaftlich attraktive Alternative für die Landwirtschaft“, sagt auch der Pflanzenzuchtexperte. Da Mohn sehr sensibel ist, verträgt er nur wenig Pflanzenschutz, „was wiederum den Konsumenten zugute kommt“, sind sich Landwirtin, Bäcker und Pflanzenzüchter einig.

Zahl der Mohnfelder steigt

Derzeit werden 53 Hektar Mohn im Bezirk Freistadt angebaut, davon 25 Hektar in Neumarkt. „Hier im Ort interessieren sich viele für den Mohn, vielleicht wird Schwandtendorf noch zum Mühlviertler Mohndorf“, hofft Köppl. Der Mohnanbau ist nicht weiter schwierig, die modernen Sämaschinen sind dafür bestens geeignet. Körperliche Arbeit ist aber die Pflege der Mohnreihen, sie müssen vom Unkraut händisch befreit werden.

Rund um das Jahr 1913 wurde am meisten Mohn angebaut, in der Kriegszeit wurde er hauptsächlich als Öl für Schmierungen verwendet. In den 60er- bis 80er- Jahren war die farbenprächtige Kultur wieder vermehrt im Mühlviertel anzutreffen. Auch im Waldviertel ist der Mohn eine beliebte Feldfrucht. „Der Waldviertler Mohn ist aber etwas anders, als der Mühlviertler Mohn“, sagt Köppl.

Näheres zum Mohn können Besucher des Mohnblütenfestes am Sonntag, dem 3. Juli in Schwandtendorf erfahren.

WANN & WO

Mohnblütenfest: am Sonntag, dem 3. Juli in Schwandtendorf (Neumarkt) mit einer Wanderung zu den Mohnfeldern, mit Musik und vielfältigen Mohnprodukten


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