Pfarrer aus Ober-Grafendorf im unermüdlichen Einsatz für notleidende Menschen in Nigeria
OBER-GRAFENDORF. Er gilt als Brückenbauer zwischen den Kulturen: der Pielachtaler Pfarrer Emeka Emeakaroha, der mehrmals pro Jahr seine Heimat Nigeria besucht, um den Menschen vor Ort zu helfen. Mit Tips sprach er über den aktuellen Stand seiner Hilfsprojekte.
Seit über 20 Jahren lebt Emeka Emeakaroha nun bereits in Österreich, seiner Heimat hat er aber nie den Rücken gekehrt. „Gleich zu Jahresbeginn 2018 war ich drei Wochen lang mit Augenärzten und Optikern im Madonna Austria Hospital in Ihitte im Osten von Nigeria. Dort haben wir Patienten behandelt und versorgt. Dieses Spital habe ich vor fünf Jahren mit Spendengelder aus Österreich aufgebaut“, berichtet Emeakaroha.
2000 Brillen angepasst
Insgesamt wurden dem Pielachtaler Pfarrer zufolge 162 Grauer Star -Operationen sowie 56 Bauchoperationen – Nabelbruch, Blinddarm und Leistenbruch – durchgeführt. An etwa 2000 Personen wurden in Österreich gesammelte Brillen angepasst. An Unterstützung aus seiner zweiten Heimat Österreich mangelte es nicht, wurde Emeakaroha doch von 35 Personen – darunter Augenärzten, Chirurgen, Optikern, Krankenschwestern und weiteren Helfern – begleitet.
Neue Schule ab September
Derzeit wird auf Initiative des Pfarrers eine Schule für den Bezirk Ihitte/Uboma errichtet. „Das Dach wird jetzt gebaut und im September 2018 wollen wir mit einigen Klassen in Betrieb gehen. Ziel ist es, dass möglichst viele Kinder ein Grundwissen erhalten. Das Spital wird weiterhin von mir betreut“, erklärt Emeakaroha, der auch ein Patenschafts-Programm entwickelt hat, mit dem Kindern aus armen Familien in Nigeria der Schulbesuch ermöglicht werden soll.
Bildung gegen Armut
„Die materielle Not macht es noch heute in Nigeria für viele Familien unmöglich, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Bildung ist jedoch der Schlüssel im Kampf gegen Armut und Elend. Pateneltern können mit einer Summe von 100 Euro pro Jahr einem Kind den Schulbesuch für ein Jahr ermöglichen“, erklärt Emeakaroha. Über ihn können die österreichischen Pateneltern mit ihren Patenkindern auch in Kontakt treten. „Die Pateneltern erhalten ein Foto vom Kind, den Namen, die Adresse. Ich reise mehrmals im Jahr nach Nigeria und kann dem Kind Geschenke mitbringen. Im Gegenzug erhalten die Pateneltern eine Kopie der Zeugnisse des Kindes. Im Rahmen einer Kulturreise im Sommer besteht auch die Möglichkeit, die Kinder vor Ort zu besuchen und kennen zu lernen“, erklärt der Pfarrer. Die Reise ist für Ende Juli, Anfang August geplant. „Es sind alle herzlich eingeladen mitzureisen und die afrikanische Kultur in meinem Heimatdorf Umunohu hautnahe kennenzulernen“.
Anästhesisten gesucht
Als Hauptproblem in Nigeria sieht Emeakaroha derzeit den Mangel an medizinischer Versorgung. „Zur Zeit suche ich ganz dringend Anästhesisten, die bereit sind, mit nach Nigeria zu fahren um die Chirurgen zu unterstützen“, betont der Pielachtaler Pfarrer, für den 2018 auch noch weitere Ziele und Pläne auf dem Programm stehen: „Mir ist es wichtig, dass die Schule im September in Betrieb geht. Außerdem möchte ich für das Spital eine Photovoltaikanlage installieren“, so der Ober-Grafendorfer abschließend.
Video-Quelle: Youtube
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