Mitarbeiter "wechseln" Jobs um die Krise zu bewältigen
OBERTRAUN. Mit 45.000 Nächtigungen pro Jahr zählt das Austrian Sports Resort in Obertraun zu den größten Tourismusbetrieben des Salzkammergutes. Seit dem 13. März waren auch dort keine Gäste - und somit keine Einnahmen mehr gesehen worden.
„Die Regierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind die wohl größte Prüfung für unser Unternehmen seit der Führung als Bundessportschule im Jahr 1947 und nach dem Jahr 1999, seitdem das Austrian Sports Resort Obertraun als GmbH privatwirtschaftlich geführt wird. „Seit dem 13. März, also seit rund acht Wochen, sind wir aber ohne Gäste und somit auch ohne Einnahmen“, berichtet Geschäftsführer Andreas Holzinger.
Überbrückungs-Konzept
Das Sportcafe als öffentliche Gaststätte, darf nun am 15. Mai wieder öffnen, die Quartiere und Betten stehen Gästen erst ab 29. Mai wieder zur Verfügung. „Bei uns wird dies allerdings einige Anlaufzeit in Anspruch nehmen“, gibt Standortleiter Holzinger zu bedenken, „denn Schulsport- und Projektwochen fallen in nächster Zukunft flach. Auch hinter Sommertrainingslagern steht derzeit ein dickes Fragezeichen. Egal ob Nachwuchs, Fußball, Rudern, Feldhockey. Wir werden im heurigen Sommer auf Individualgäste aus Österreich setzen. Herrliche Landschaft mit Bergen und Seen, zahlreiche Sport- und Freizeitmöglichkeiten, dazu jede Menge Kultur: Das Salzkammergut ist sicher einen Urlaub wert“, hat Andreas Holzinger plausible Argumente für ein Überbrückungs-Konzept.
Mitarbeiter zeigen Verbundenheit zum Betrieb
Das Austrian Sports Resort hat sich in der Corona-Krise seinen Mitarbeitern gegenüber loyal gezeigt. Es wurde keine Kündigung ausgesprochen, alle 34 Mitarbeiter wurden zur Kurzarbeit angemeldet. Das Mitarbeiterteam erwidert diese Loyalität. So mäht der Koch Roland Stammler, seit 11 Jahren im Team, nun auch mal den Rasen. „Ich bin froh und dankbar, dass ich arbeiten kann und nicht untätig zuhause sitzen muss. Und vor allem, dass mir mein Arbeitsplatz erhalten bleibt.“ Die Kellner des Sportcafes David und Alex haben die Reinigung von mehr als 3.000 Klettergriffen übernommen. Die Zimmermädchen Barbara und Gabi sind nun für das Ausmalen der Unterkünfte und für die Gartenpflege zuständig und unterstützen dabei auch Hausmeister Franz Höll, der Garant für die Sportstättenpflege ist.
Lebensmittel verschenkt
Und noch eine schöne Geste setzte das Tourismusunternehmen in der Corona-Krise: Die Lebensmittel aus der Küche wie Milch, Eier, Gemüse, Obst und die Getränke und Süßwaren aus dem Sportcafe wurden an die Mitarbeiter und an das SOS-Kinderdorf Altmünster verschenkt. „Natürlich nervt es, wenn man nahezu 100 Prozent Stornos entgegennehmen muss. Doch Jammern hilft nicht. Jede Krise hat auch etwas Positives. Wir haben die letzten Wochen optimal genutzt und sämtliche Reinigungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten erledigt. Das BSFZ Obertraun erstrahlt nun in neuem Glanz. Sobald die Regierung grünes Licht gibt, sind wir bereit zum Aufsperren“, richtet Geschäftsführer Andreas Holzinger mit seinem Team den Blick nach vorne.
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