Die beliebtesten Babynamen in Österreich

Johanna  Pauls Gastautor Johanna Pauls, 16.05.2023 16:45 Uhr

Traditionell oder ausgefallen - bei der Namensgebung für Neugeborene sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Ab wann es doch zu ausgefallen wird, entscheiden in Österreich die Standesämter.

Jedes Jahr erscheint in Österreich eine Liste der beliebtesten Vornamen aller Neugeborenen. Das Ranking basiert auf Meldungen der österreichischen Standesämter, die Statistik Austria erstellt daraufhin eine entsprechende Reihung. 

In den letzten Jahren sind dabei neue Namen wie Emilia oder Noah in die Hitliste gerutscht, die hierzulande zuvor weniger üblich waren. Im Langzeit-Vergleich fallen die Namen in Österreich allerdings wenig exotisch aus: Spitzenreiter der letzten zehn Jahre sind die Namen Anna und David. 

Die beliebtesten Babynamen in Österreich

Die aktuellste Übersicht bezieht sich auf das Jahr 2021. Demnach waren Marie und Paul die beliebtesten Babynamen, 795 beziehungsweise 810-mal wurden die Namen an Neugeborene vergeben. Doch auch der Rest der Top-Fünf liest sich eher traditionell als ausgefallen, hier ein Ausschnitt: 

Beliebteste Mädchennamen 2021: 

  1. Marie - Bedeutung: „die Widerspenstige“, Variante von „Maria“ oder „Mirjam“, 
  2. Emilia - Bedeutung: „die Eifrige“
  3. Anna - Bedeutung: „die Begnadete“
  4. Emma - Bedeutung: „die Allumfassende“, „die Große“
  5. Lena - Bedeutung: „die Strahlende“

Beliebteste Jungennamen 2021: 

  1. Paul - Bedeutung: „der Kleine“, „der Jüngere“
  2. Jakob - Bedeutung: „Gott beschützt“, „der Fersenhalter“
  3. Maximilian -Bedeutung: „der Größte“
  4. Elias - Bedeutung: „mein Gott ist Jahwe“ (Jahwe ist der Hebräische Gottesname)
  5. David - Bedeutung: „der Geliebte

Himmelsrichtung als Vorname

Hinsichtlich der Trends für Kindernamen lassen sich in den letzten Jahren einige Trends ausmachen. Im deutschsprachigen Raum wird beispielsweise immer öfter auf altdeutsche Namen wie Franka, Lotte, Oskar oder Wilhelm zurückgegriffen, die noch vor wenigen Jahren als altbacken und unmodern galten. Ebenfalls zeigt sich ein Trend für geschlechtsneutrale Namen wie beispielsweise Bowie, Jona oder River. Dabei handelt es sich oft um englische Namen für Prominente, Orte, Wochentagen oder Gewässer.

Immer öfter lassen sich (werdende) Eltern ebenfalls von beliebten Serien auf Streaming-Plattformen inspirieren. Auf einschlägigen Websites für Babynamen wird in diesem Zusammenhang beispielsweise der Name Ada aus einer der erfolgreichsten Netflix- bzw. BBC-Serien „Peaky Blinders“ genannt. 

Das wohl bekannteste Beispiel für ausgefallene Kindernamen ist die polarisierende Kardashian-Jenner-Familie. Kim Kardashian und ihr Ex-Mann Kanye West gaben ihren vier Kinder etwa die Vornamen Chicago, North, Saint und Psalm. 

Keine Taufe für Luzifer und Hollywood 

Solch ausgefallene Namen wären in Österreich kaum denkbar. Während Eltern in den die Vereinigten Staaten verhältnismäßig viel Freiheit genießen und in einigen Staaten beispielsweise lediglich keine „obszönen Namen“ wählen dürfen, gelten hierzulande striktere Regeln. 

Vornamen werden in Österreich nach dem Personenstandsgesetz geregelt. Dieses sieht unter anderem vor, dass der gewählte Name dem Geschlecht des Kindes nicht widersprechen darf und als Vorname gebräuchlich sein muss. Namen, die dem Wohl des Kindes abträglich sein können, sind nicht zugelassen. Das Standesamt Dornbirn teilt auf Nachfrage mit, dass sie aufgrund dieser Regelung etwa bereits die Namen „Luzifer“ und „Hollywood“ ablehnen mussten. 

Ob ein Name als „gebräuchlich“ gilt können Eltern online oder in Nachschlagewerken in den jeweiligen Standesämtern nachsehen. Bei Vornamen-Wünschen, die beispielsweise aus dem Science-Fiction oder Fantasy-Genre wie beispielsweise „Star Trek“ stammen, bedürfe es laut dem Dornbirner Standesamt manchmal eine gesonderte Prüfung. Eltern können dem Standesamt im Zuge dieser Prüfung Beispiele für Personen mit demselben Namen zukommen lassen, um die Chance auf eine Annahme zu erhöhen. 

Ziffernmäßig ist die Anzahl der Vornamen in Österreich übrigens nicht begrenzt. Allerdings kann es zur Kürzung des letzten Vornamens kommen, wenn durch die Länge des Vornamens die technische Kapazität im Zentrale Personenstandsregister ausgeschöpft ist, so das Vorarlberger Standesamt.

 

 



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