
Medienberichten zufolge, plant die Polizei 16 Jahre nach dem Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine McCann eine erneute Suchaktion im Süden Portugals.
Praia da Luz. Es ist der 3. Mai 2007, Kate und Gerry McCann sitzen mit Freunden abends beim Essen. Die Kinder sind bereits im Bett, immer wieder wechseln sich die Erwachsenen ab, um nach ihnen zu sehen. Gegen 22 Uhr ist Kate McCann dran mit dem Kontrollgang. Überrascht stellt sie fest: Eine Tür ist geöffnet. Ein vorher geschlossenes Fenster ist offen. Vorhänge flattern im Wind. Erschrocken blickt sie zum Bett ihrer Tochter Madeleine. Es ist leer. Zurück bleibt ihr Stofftier. Es ist der Beginn einer jahrelangen und verzweifelten Suche. Nach rund drei Jahren kommt nun erneut Bewegung in den ungeklärten Vermisstenfall. Ermittler suchen diese Woche in einem See rund 50 km entfernt von jenem Ort, an dem die Tragödie ihren Anfang nahm.
Erneute Suche auf Antrag der deutschen Polizei
Die aktuelle Suchaktion soll auf Antrag der deutschen Polizei durchgeführt werden. Neben portugiesischen und deutschen Beamten sind auch britische Polizisten vor Ort. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig, die im Fall von Madeleine McCann wegen Mordverdachts gegen einen vorbestraften Deutschen ermittelt, hat sich vorerst nicht zu dieser Angelegenheit geäußert. Auch eine Anfrage an die „Polícia Judiciaria“ in Portugal blieb unbeantwortet.
Eltern glauben an Aufklärung
Die Suche konzentriert sich auf den Arade-See, der etwa 50 Kilometer vom Ferienort Praia da Luz entfernt liegt, wo die Familie McCann damals ihren Urlaub verbrachte. Der Hauptverdächtige Christian B., der nur wenige Kilometer von Praia da Luz entfernt lebte, soll regelmäßig zum Arade-See gefahren sein und ihn als sein „kleines Paradies“ bezeichnet haben. Die Eltern von Madeleine McCann hatten erst Anfang Mai in den sozialen Netzwerken gepostet, dass sie mit neuen Ergebnissen bei den Ermittlungen rechnen: „Wir erwarten einen Durchbruch.“