Wunder im kolumbianischen Regenwald: Kinder nach Flugzeugabsturz gerettet, Mutter lebte noch vier Tage

Verena Beneder, LL.B. Gastautor Verena Beneder, LL.B., 12.06.2023 13:00 Uhr

Im südlichen Teil Kolumbiens stürzte eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 mitten im Regenwald ab. Nach 40 Tagen wurden nun vier Kinder gerettet.

Die geretteten Kinder im Alter von elf Monaten und 13 Jahren haben bisher nur wenig über ihre Zeit im Dschungel erzählt. Der Vater berichtet, dass es für sie schwierig ist, darüber zu sprechen, da sie in dieser Zeit nicht richtig essen konnten und schlecht geschlafen haben. Die älteste Tochter erzählte dem Vater allerdings, dass die Mutter offenbar noch einige Tage überlebt hatte.

Rettung nach 40 Tagen im Regenwald: Die ersten Worte der Kinder

Nach intensiver Suche wurden die Kinder schließlich 40 Tage nach dem Flugzeugabsturz im Regenwald gefunden. Spezialeinsatzkräfte des Militärs und indigene Suchtrupps konnten die Kinder im südlichen Teil des Landes aufspüren. Laut BBC soll das älteste Mädchen mit dem Baby auf dem Arm auf die Suchtruppe zugelaufen sein und gesagt haben, dass sie hungrig sei. Einer der Jungen soll anschließend gesagt haben, dass ihre Mutter tot sei. Bei dem Flugzeugabsturz kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Erst später konnten die Einsatzkräfte das Flugzeugwrack finden und die Leichen der Erwachsenen bergen. Es wird angenommen, dass der Zusammenstoß mit den Baumkronen den Aufprall abgebremst hat und der hintere Teil der Kabine kaum beschädigt wurde. Das rettete den Kindern vermutlich das Leben.

Morddrohungen gegen Vater: Guerillaorganisation FARC

Nach der Rettung der Kinder berichtete der Vater von Morddrohungen, die von einer Splittergruppe der Guerillaorganisation FARC ausgesprochen wurden. Die Front Carolina Ramírez soll ihn aufgrund von wirtschaftlichen Interessen bedrohen. Der Vater erklärt, dass er als Feind angesehen wird, da er sich weigert, ihren Forderungen nachzukommen. Die Splittergruppe FARC, die das Friedensabkommen von 2016 nicht unterstützt, ist in den Drogenhandel verwickelt und wird mit dem Tod von vier Minderjährigen im südlichen Teil des Landes in Verbindung gebracht.

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