Was macht eine Stadt lebenswert?

Johanna  Pauls Gastautor Johanna Pauls, 25.06.2023 18:50 Uhr

Wien ist erneut lebenswertesten Stadt der Welt. Doch wie misst man eigentlich Lebensqualität?

Jedes Jahr veröffentlicht die Economist Intelligence Unit (EIU), ein Schwesterunternehmen der britischen Wochenzeitung „Economist“, ein Ranking der lebenswertesten Städte der Welt. Dabei wird die Lebensqualität in 173 Städten erhoben und eine entsprechende Reihung erstellt. Wien rangiert dieses Jahr erneut auf Platz Eins. 

Wie eine Stadt im Ranking abschneidet, wird anhand eines Kriterienkatalogs entschieden. Dabei berücksichtigt der „Economist“ fünf zentrale Punkte, die die Lebensqualität messbar machen sollen. Insgesamt kann ein Maximalwert von 100 Punkten erreicht werden. Wien schneidet dieses Jahr in vier von fünf Kategorien mit voller Punktzahl ab und liegt damit bei 98,4 Punkten. 

Kultur als Teil der Lebensqualität

Die Vorstellungen darüber, was als lebenswert empfunden wird, können je nach Person variieren. Dennoch lassen sich zentrale Punkte festlegen, die ein sicheres und stabiles Leben in einer Stadt gewährleisten und so einen globalen Vergleich zulassen. 

Bewertet werden die Kategorien Stabilität, das Gesundheitssystem, Kultur und Umwelt, Bildung sowie die Infrastruktur eines Landes. Diese fließen mit unterschiedlichen Gewichtungen in die Bewertung ein und ergeben sich aus einer Vielzahl messbarer Unterpunkte. Bei der Infrastruktur wird unter anderem die Qualität des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) gemessen. Außerdem wird die Verfügbarkeit von Wohnraum erhoben und die Wasserqualität berücksichtigt. 

Wien fast vier Jahre in Folge auf Platz eins

Die Hauptstadt hatte in den letzten fünf Jahren ganze vier Mal den ersten Platz belegt. Einzig im Jahr 2021 war Wien aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen, die eine Vielzahl des hiesigen Kulturangebotes wie Museen und Theater lahmlegten, auf Platz zwölf abgerutscht. So wurde kurzzeitig das neuseeländische Auckland mit 96 Punkten Listenerster. 

Am wenigsten lebenswert ist laut dem diesjährigen Ranking weiterhin die syrische Hauptstadt Damaskus. Sie schneidet mit insgesamt nur 30,7 Punkten ab, wobei es besonders an Stabilität im Land mangelt. Auch Kyiv rangiert derzeit kriegsbedingt unter den zehn am wenigsten lebenswertesten Städten: Die Stadt erreicht dieses Jahr nur 44 Punkte. Im Vorjahr war das Ranking in der Ukraine wegen des Kriegsbeginns ausgesetzt worden.



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