
Nach den schwersten Regenfällen seit Jahrzehnten hat der nordafrikanische Staat Libyen mit zahlreichen Überschwemmungen zu kämpfen. Über 10.000 Menschen gelten noch als vermisst, tausende ließen in den Fluten ihr Leben.
Die heftigen Unwetter in Libyen haben nicht nur große Sachschäden angerichtet, sondern auch tausenden Menschen das Leben gekostet. Laut offiziellen Zahlen wurden bereits 5.200 Verunglückte vermeldet, Befürchtungen zufolge, könnte die Anzahl allerdings noch deutlich ansteigen.
Hafenstadt Darna nach Dammbruch schwer getroffen
So wurde insbesondere die Küstenstadt Darna schwer von den Unwettern getroffen, dort spülte es gar Häuser ins Meer. In der Nacht zum Montag, dem 11. September, brachen nahe der Hafenstadt aufgrund sintflutartiger Regenfälle zwei Dämme, wodurch eine starke Flutwelle folgte.
Der Bürgermeister von Darna geht davon aus, dass sich die dortigen Todeszahlen auf 20.000 erhöhen könnten. In der Stadt allein wurden über Nacht 30.000 Menschen obdachlos, in etwa Zehntausend gelten noch als vermisst. Neben Darna sind auch andere Städte wie Bengasi, Al Baida, Al Mardsch, Susa und Schahat betroffen.
Hilfe schon vor Ort – EU stellt Soforthilfe bereit
In der Nacht auf Mittwoch stellte Libyen ein internationales Hilfeansuchen, nun sind bereits erste Lieferungen auf dem Weg. Die EU aktivierte zudem ihr Katastrophenschutzverfahren und stellte eine humanitäre Soforthilfe von 500.000 Euro bereit. Dazu koordiniere man laut dem für das Krisenmanagement zuständigen Kommissar Janez Lenarcic die Hilfsangebote einzelner Mitgliedsstaaten. Ihren Einsatz kündigte auch die Organisation „Ärzte ohne Grenzen an“, die ein Team aus Logistikern und medizinischem Personal nach Libyen entsandte.
In der normalerweise trockenen Wüstenregion fielen am vergangenen Wochenende innerhalb nur weniger Stunden zwischen 50 und 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Dafür ursächlich ist das Tief Daniel, das auch in Griechenland für katastrophale Überschwemmungen sorgte.