Beluga-Wal Hvaldimir wurde tot vor Norwegen gefunden
NORWEGEN. Ein Beluga-Wal, der im Verdacht stand, von Russland als Spion eingesetzt worden zu sein, wurde am 31. August tot vor der norwegischen Küste entdeckt. Der Wal, der den Namen Hvaldimir trug, wurde vor der südwestlichen Stadt Risavika treibend aufgefunden und zur weiteren Untersuchung in einen nahegelegenen Hafen gebracht.
Hvaldimir wurde erstmals 2019 in Norwegen gesichtet. Die Norweger tauften ihn „Hvaldimir“ – ein Wortspiel aus dem norwegischen „Hval“ für Wal und der Endung „dimir“, die auf eine mögliche Verbindung zu Russland anspielen soll. Die norwegische Fischereidirektion spekulierte damals, dass der Wal aus Gefangenschaft entkommen und von der russischen Marine für Spionagezwecke trainiert worden sein könnte. Biologen gelang es, ein Geschirr zur Befestigung einer Kamera von Hvaldimir zu entfernen. Der Zweck und Ursprung dieser Ausrüstung sind jedoch bis heute unklar. Moskau hat sich zu den Spekulationen über eine mögliche militärische Nutzung des Wals nie offiziell geäußert.
Militärische Nutzung von Meeressäugern: Eine lange Tradition
Der Verdacht, dass Hvaldimir als Spion genutzt worden sein könnte, reiht sich in eine lange Geschichte der militärischen Nutzung von Meeressäugern ein. Während des Kalten Krieges trainierten sowohl die Sowjetunion als auch die USA Delfine für militärische Aufgaben. Diese Tiere wurden darauf abgerichtet, U-Boote und Minen aufzuspüren sowie verdächtige Objekte oder Personen in der Nähe von Häfen und Schiffen zu erkennen.
Hvaldimir: Vom Verdächtigen zur lokalen Berühmtheit
Hvaldimir wurde rasch zu einer lokalen Berühmtheit, nachdem er sich 2019 norwegischen Booten genähert hatte – etwa 415 km von Murmansk entfernt, wo die russische Nordflotte stationiert ist. Die Sichtung eines Beluga-Wals so weit südlich des Hocharktischen Ozeans sorgte für großes Aufsehen, da diese Tiere normalerweise nicht in dieser Region vorkommen.