Dramatischer Erdrutsch im Wallis: Saastal von der Außenwelt abgeschnitten
SCHWEIZ. Ein gewaltiger Erdrutsch hat am Donnerstagmorgen das Saastal im Wallis in ein gefährliches Chaos gestürzt. Der sintflutartige Regen, der über der Region niederging, löste eine Lawine aus Erde, Schlamm und Geröll aus, die sich unaufhaltsam auf die Hauptstraße 212 zwischen Visp und Saas Fee ergoss. Die zentrale Verkehrsader wurde zwischen Stalden und Saas-Balen vollständig verschüttet, wodurch die Region vom Rest der Welt isoliert wurde.
Augenzeugenberichte und Bilder von vor Ort zeichnen ein erschütterndes Bild der Verwüstung: Bäume wurden entwurzelt, Fahrzeuge begraben, und die sonst malerische Landschaft hat sich in eine bedrohliche Schlammwüste verwandelt. Die Kantonspolizei Wallis teilte mit, dass trotz der dramatischen Situation bisher keine Verletzten gemeldet wurden.
Ungewisse Zukunft – Einsatzkräfte kämpfen gegen die Naturgewalt
Die Situation vor Ort bleibt angespannt und unberechenbar. Die Sperrung der Straße zwischen Stalden und Saas-Almagell stellt die Einsatzkräfte vor eine enorme Herausforderung. Sie arbeiten unermüdlich daran, die Straße zu räumen und die Verbindung wiederherzustellen. Doch der Zeitpunkt, an dem die Strecke wieder befahrbar sein wird, ist völlig unklar. „Die Seitenbäche steigen weiter an“, berichtet Bruno Ruppen, der Gemeindepräsident von Saas Grund, besorgt.
Besonders der Triftbach, der bei seiner Einmündung in die Vispa eine Brücke zerstörte, bereitet den Experten große Sorgen. „Die Lage ist extrem prekär“, warnt David Volken, ein renommierter Klimaexperte aus dem Wallis. Die Wetterprognosen sind düster: Die Regenfälle sollen im Laufe des Tages nochmals an Intensität zunehmen. „Das Schlimmste steht uns noch bevor“, prognostiziert Volken.
Wiederkehrende Naturkatastrophen – Ein Tal im Ausnahmezustand
Diese Katastrophe ist kein Einzelfall. Bereits Ende Juni und Anfang Juli wurde das Saastal von heftigen Unwettern heimgesucht. Damals führten Überschwemmungen und Schlammlawinen zu massiven Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Die erneute Verwüstung bringt die Bewohner an ihre Grenzen und stellt die Region vor existenzielle Herausforderungen.
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