Wissenschaftsstudie: Gletscher könnten bei Vorhersage vulkanischer Aktivität helfen
LONDON. In einer neuen Studie stellen Forscher fest, dass die Fließgeschwindigkeit von Gletschern wesentlich von vulkanischer Aktivität in der Nähe beeinflusst wird. Die Erkenntnis könnte einen wichtigen Beitrag zu einem Frühwarnsystem von Vulkaneruptionen liefern.
In ihrem Artikel im Communications Earth & Environment Journal vom 13. November 2024 postulieren Forscher der Manchester Metropolitan University, der University of Aberdeen, der Queens University of Belfast, der University of Birmingham und des Dickinson Colleges in Carlisle (USA), dass die Geschwindigkeit von Gletschern von vulkanischer Aktivität im nahen Umfeld beeinflusst wird.
Gletscher in der Nähe aktiver Vulkane fließen im Durchschnitt um 46% schneller
Die Wissenschaftler zeigen in ihrer Studie, dass Gletscher, die sich in einem Radius von bis zu 5 km um aktive Vulkane befinden, im Durchschnitt 46 % schneller fließen als weiter entfernte. Der Geschwindigkeitsanstieg resultiert aus einem verstärktem Schmelzen durch die von Vulkanen freigesetzte Wärme.
Wichtiger Beitrag zur Vorhersage vulkanischer Eruptionen
Die rechtzeitige Vorhersage von vulkanischer Eruptionen kann viele Menschenleben retten. Es gibt laut Studie weltweit ca. 250 aktive Vulkane in deren 5-Kilometer-Radius sich Gletscher befinden. In der Umgebung dieser Vulkane gibt es vor allem in Südamerika viele Gebiete in denen Menschen siedeln. Der Zusammenhang zwischen Gletscherverhalten und vulkanischer Aktivität könnte nach Erkenntnissen der Wissenschaftler wichtige Frühwarnsignale für bevorstehende Ausbrüche liefern, sodass besiedelte Gebiete rechtzeitig evakuiert werden können.
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