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Australien verbietet Social-Media für unter 16-Jährige

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 28.11.2024 14:32

AUSTRALIEN. In Down Under ist künftig Schluss mit Social-Media für Kinder unter 16 Jahren. Der Gesetzentwurf wurde kürzlich im Unterhaus des Parlaments verabschiedet und stellt eine der weltweit strengsten Maßnahmen zur Regulierung der Nutzung sozialer Medien dar.

Symbolbild: Studio Romantic/stock.adobe.com
Symbolbild: Studio Romantic/stock.adobe.com

Mit 102 Stimmen zu 13 wurde der Entwurf genehmigt, nachdem die Regierung unter Premierminister Anthony Albanese Unterstützung sowohl von der Opposition als auch von Elternverbänden erhalten hatte. Ziel ist es, Kinder vor den potenziellen physischen und psychischen Schäden durch exzessive Nutzung sozialer Medien zu schützen.

Gesetzgebung sieht hohe Strafen vor

Das Gesetz verpflichtet Social-Media-Plattformen, Altersverifikationen zu implementieren, um sicherzustellen, dass Kinder unter 16 Jahren keinen Zugang zu den Diensten haben. Unternehmen, die gegen diese Vorschriften verstoßen, drohen Geldstrafen in Millionenhöhe.

Hitzige Debatte und Widerstand

Trotz der breiten Unterstützung für das Gesetz gibt es auch erhebliche Widerstände. Große Tech-Unternehmen wie Google und Meta, die Betreiber von Facebook, haben das Verbot kritisiert und verlangen, dass die Einführung bis zur Fertigstellung eines Altersverifikationstests im Jahr 2025 verschoben wird. Auch TikTok und die Plattform X (ehemals Twitter) äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Nutzerrechte und forderten eine gründlichere Beratung.

Unterstützung von Elternverbänden und Medien

Die öffentliche Unterstützung für das Gesetz ist jedoch groß. Berichten zufolge befürworten 77 Prozent der Australier das Verbot. Elternverbände, die sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einsetzen, begrüßen das Verbot und fordern mehr Verantwortung von großen Technologieunternehmen.

Andere Länder planen ähnliche Maßnahmen

Australiens Vorstoß könnte als Modell für andere Länder dienen. Norwegen hat bereits angekündigt, dem australischen Beispiel zu folgen, und auch Großbritannien prüft, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie das Gesetz in Australien letztlich umgesetzt wird und ob es den gewünschten Erfolg in Bezug auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den negativen Auswirkungen sozialer Medien haben wird.


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