Entsetzen und Trauer nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

Thomas Leitner, 22.12.2024 08:53

MAGDEBURG/DEUTSCHLAND. Ein Weihnachtsmarkt voller Lichter und Freude wird zum Schauplatz des Grauens: Ein Auto rast durch die Menge, reißt fünf Menschen in den Tod, über 200 werden verletzt. In Magdeburg herrschen Entsetzen und Trauer. Der Täter wurde festgenommen uns sitzt nun in Untersuchungshaft.

Kerzen, Blumen und Kuscheltiere (Foto: Sebastian Kahnert / dpa / picturedesk.com)

Ein dunkler BMW, Chaos und Schreie: Am Freitagabend vor dem Heiligen Abend verwandelte sich der Weihnachtsmarkt am Alten Markt in Magdeburg in einen Schauplatz des Schreckens. Ein 50-jähriger Mann raste mit seinem Fahrzeug durch die Menschenmenge und hinterließ Tod und Verwüstung. Fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind sowie vier Frauen verloren ihr Leben. Über 200 weitere wurden verletzt, viele davon schwer.

Täter in Untersuchungshaft und mögliches Motiv

Die Polizei konnte den Fahrer noch am Tatort festnehmen. Gegen ihn wurde in der Nacht zu Sonntag Haftbefehl erlassen. Der Mann muss sich nun in Untersuchungshaft verantworten. Die Ermittlungen laufen, um die Hintergründe der Tat zu klären.

Nach Information der deutschen Medienhandelt es sich um einen 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt und arbeitet. Er war den Behörden bislang nicht als Islamist bekannt. Dennoch deuten erste Ermittlungen auf ein mögliches islamistisches Motiv hin. Der Mann soll in sozialen Medien islamfeindliche Ansichten geäußert und die deutsche Asylpolitik kritisiert haben.

Ermittler haben erklärt, dass es sich bei seinem Motiv um „Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen“ in Deutschland handeln könnte.

Kerzen, Blumen und Kuscheltiere

Vor der Johanniskirche in Magdeburg legen Menschen Blumen, Kerzen und Kuscheltiere nieder, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Die Stadt steht unter Schock, während die Angehörigen der Opfer um ihre Liebsten trauern.

Insgesamt 15 Kliniken kümmern sich um die Verletzten. Die Zahl der Todesopfer könnte noch weiter steigen, da einige der Verletzten in kritischem Zustand sind.