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Neuartiges Camp-Hill-Virus in Alabama entdeckt: Droht die nächste Pandemie?

Tips Logo Thomas Leitner, 16.02.2025 09:56

USA. In Alabama wurde erstmals das Camp-Hill-Virus in Spitzmäusen nachgewiesen. Experten warnen vor einer potenziellen Pandemiegefahr, da das Virus zur gefährlichen Familie der Henipaviren gehört.

Neuartiges Virus entdeckt (Foto: stock.adobe/CineLens2024/peopleimages.com)
Neuartiges Virus entdeckt (Foto: stock.adobe/CineLens2024/peopleimages.com)

Wissenschaftler der University of Queensland haben in Alabama ein bislang unbekanntes Virus entdeckt, das Camp-Hill-Virus. Dieses wurde in vier Nordamerikanischen Kurzschwanzspitzmäusen (Blarina brevicauda) nachgewiesen, die 2021 nahe der Stadt Camp Hill gefangen wurden. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass das Camp-Hill-Virus zur Gattung der Henipaviren zählt, zu der auch die tödlichen Nipah- und Hendra-Viren gehören. Diese verursachten in anderen Teilen der Welt bereits schwere Ausbrüche mit hohen Sterblichkeitsraten von bis zu 70 Prozent.

Übertragung auf Mensch ist möglich

Henipaviren sind bekannt für ihre Fähigkeit, Artengrenzen zu überwinden und von Tieren auf Menschen überzuspringen. So infizierte das Langya-Henipavirus 2018 in China 35 Menschen, nachdem es von Spitzmäusen übertragen wurde. Der Biowissenschaftler Rhys Parry betont: „Das dem Camp-Hill-Virus am nächsten kommende bekannte Henipavirus, das bei Menschen Krankheiten verursacht hat, ist das Langya-Virus, das in China von Spitzmäusen auf den Menschen übertragen wurde. Dies deutet darauf hin, dass eine Übertragung von der Spitzmaus auf den Menschen möglich ist.“

Bedrohung für Menschheit 

Obwohl bisher keine Infektionen des Camp-Hill-Virus beim Menschen bekannt sind, warnen Experten vor der potenziellen Gefahr. David Dyjack von der National Environmental Health Association äußerte gegenüber der „Daily Mail“, dass ein neues Virus wie dieses „eine Bedrohung für die gesamte Menschheit“ darstellen könnte.

Henipaviren können beim Menschen schwere Erkrankungen wie Enzephalitis und Atemwegsbeschwerden verursachen. Die Entdeckung des Camp-Hill-Virus in Nordamerika ist daher von großer Bedeutung, da sie darauf hindeutet, dass diese Viren weiter verbreitet sind als bisher angenommen. Parry fügt hinzu: „Die Entdeckung eines Henipavirus in Nordamerika ist hochsignifikant, da sie darauf hindeutet, dass diese Viren globaler verbreitet sein könnten als bisher gedacht.“

Angesichts der potenziellen Gefahr fordern Wissenschaftler nun weitere Untersuchungen, um das Risiko einer Übertragung auf den Menschen besser einschätzen zu können. Es bleibt abzuwarten, ob das Camp-Hill-Virus tatsächlich eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellt oder ob es, wie viele andere Viren, in seiner derzeitigen Form harmlos bleibt.


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