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Katastrophen-Ostern in Italien: Erdrutsch zerreißt Dorf – Zivilschutz warnt Urlauber vor Extremwetter

Tips Logo Thomas Leitner, 17.04.2025 07:37

ITALIEN. Statt Osteridylle herrscht Chaos: Heftiger Starkregen und ein gewaltiger Erdrutsch treffen Norditalien. Der Zivilschutz warnt Urlauber vor lebensgefährlichem Wetter.  

Heftige Regenfälle in Teilen Italiens. (Foto: FEDERICO SCOPPA/AFP/picturedesk.com)
Heftige Regenfälle in Teilen Italiens. (Foto: FEDERICO SCOPPA/AFP/picturedesk.com)

Während viele sich auf ein beschauliches Osterfest in Italien freuen, hat sich die Idylle in eine Katastrophe verwandelt. Heftige Unwetter mit sintflutartigem Regen, orkanartigen Böen und meterhohen Wellen haben Norditalien fest im Griff. Besonders betroffen ist das kleine Bergdorf Boccassuolo in der Provinz Modena, das durch einen gewaltigen Erdrutsch buchstäblich in zwei Teile gerissen wurde.

Boccassuolo von der Außenwelt abgeschnitten

Am Dienstag löste der anhaltende Starkregen einen zwei Kilometer langen Erdrutsch aus, der mehrere Häuser streifte, zwei Gemeindestraßen unpassierbar machte und eine Brücke zerstörte. Die Wasserversorgung wurde unterbrochen, da Aquäduktrohre weggerissen wurden. „Die Lage ist dramatisch“, erklärte Modenas Provinzpräsident Fabio Braglia. „Viele Familien sind isoliert, ohne Wasser, und wir suchen nach Notlösungen.“ Die Gemeinde bittet dringend um Unterstützung von übergeordneten Behörden.   

Osterurlaub in Gefahr: Warnungen für Touristen 

Der italienische Zivilschutz hat für mehrere Regionen, darunter Südtirol, Piemont, Lombardei und Apulien, die Warnstufen auf Gelb und Orange erhöht. Meteorologen warnen vor bis zu 450 Litern Niederschlag pro Quadratmeter, was lebensbedrohliche Überschwemmungen und Erdrutsche zur Folge haben kann. An den Küsten werden Wellen von bis zu drei Metern Höhe erwartet. Reisende sollten ihre Pläne überdenken und gegebenenfalls frühzeitig abreisen.

Infrastruktur am Limit: Straßen und Bahnverbindungen gesperrt

Die Unwetter haben nicht nur Dörfer wie Boccassuolo getroffen. In der gesamten Region sind Straßen gesperrt, der Bahnverkehr, insbesondere auf der Strecke Mailand–Domodossola, wurde eingestellt. Die Simplon-Linie zwischen Italien und der Schweiz ist aufgrund von Überschwemmungen unterbrochen. In Piemont gilt Alarmstufe Rot; in der Stadt Pinerolo droht ein Fluss über die Ufer zu treten.     

Experten warnen: „Lieber frühzeitig abreisen“ 

Wetterexperten wie Dominik Jung und der Wetterdienst Kachelmannwetter prognostizieren teils extreme Niederschlagsmengen zwischen 300 und 450 Litern pro Quadratmeter, was potenziell lebensbedrohlich sein kann. Bereits im Frühjahr hatten ähnliche Unwetter in Italien Todesopfer gefordert. Vor diesem Hintergrund raten Fachleute dringend von Reisen nach Italien ab und empfehlen im Zweifel eine frühzeitige Abreise.


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