Gebühr auf Pakete: Neues Gesetz trifft Online-Shopper
EU. Die Europäische Union plant eine neue Pauschalgebühr von zwei Euro auf kleine Pakete, die aus Drittländern direkt an Verbraucher versendet werden. Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen den großen Zustrom günstiger Waren aus China über Online-Marktplätze wie Shein und Temu und soll künftig die Importmengen und Zollkosten besser kontrollieren.

Berichten zufolge sind im vergangenen Jahr etwa 4,6 Milliarden Pakete mit einem Warenwert unter 150 Euro in die EU eingeführt worden – mehr als 90 Prozent davon stammen aus China. Diese hohen Mengen verursachen eine starke Belastung für die Zollbehörden und erschweren die Überprüfung von Produktsicherheit und Standards.
Gebühr wird von Plattformen bezahlt – Kunden könnten sie indirekt tragen
Die neue Gebühr von zwei Euro pro Paket müssen offiziell die Online-Plattformen zahlen, da sie als Importeure verantwortlich sind. In der Praxis könnten die Kosten jedoch an die Endverbraucher weitergegeben werden, zum Beispiel durch höhere Produktpreise oder zusätzliche Versandkosten. Für Pakete, die an Lagerhäuser innerhalb der EU geschickt werden, gilt eine reduzierte Gebühr von 50 Cent.
Reaktion auf US-Zölle und Schutz europäischer Händler
Die EU reagiert mit dieser Gebühr auf die US-Zölle auf chinesische Waren, die unter der Trump-Regierung eingeführt wurden und ebenfalls kleine Sendungen besteuern. Europäische Händler hatten wiederholt auf die unfaire Konkurrenz durch ausländische Anbieter hingewiesen, die oft nicht den strengen EU-Standards entsprechen.
Große Nutzerzahlen bei Shein und Temu in Europa
Die chinesischen Online-Plattformen Shein und Temu zählen mehrere zehn Millionen Nutzer in der EU. Vor den US-Zöllen profitierten sie von der sogenannten „de minimis“-Regelung, die den zollfreien Versand kleiner Waren an Kunden ermöglichte. Mit der neuen Gebühr wird diese Praxis eingeschränkt.