Beeinträchtigung vorgetäuscht: Steirer (61) kaufte Porsche durch 300.000 Euro Sozialbetrug
GRAZ. Laut der Landespolizeidirektion Steiermark wird gegen einen 61-jährigen Mann aus Graz ermittelt, der Sozialleistungen aus der Behindertenhilfe über Jahre hinweg unrechtmäßig bezogen haben soll. Der entstandene Schaden beträgt rund 300.000 Euro.
Im Vorjahr wurden in der Steiermark mehr als 500 Fälle von Sozialleistungsbetrug angezeigt – ein trauriger, neuer Rekord.
Ermittlungen nach anonymen Hinweisen
Die Untersuchungen kamen 2024 ins Rollen, nachdem anonyme Hinweise die Polizei erreichten. Die Spezialeinheit „Task Force SOLBE“ übernahm die Ermittlungen. Der Mann soll seit 2018 das Sozialamt der Stadt Graz bei der Auszahlung des sogenannten „Persönlichen Budgets“ getäuscht haben, einer finanziellen Unterstützung für stark bewegungseingeschränkte Menschen.
Rechnungen und gefälschte Nachweise
Der Beschuldigte soll das Sozialamt mit Schein-Honorarnoten und falschen Verwendungsnachweisen getäuscht haben, die von nahestehenden Personen ausgestellt wurden. Tatsächlich wurden die angegebenen Betreuungsleistungen nicht bezahlt, dies verursachter der Stadt Graz einen Schaden von rund 265.000 Euro. Ein weiterer Antrag auf Verlängerung der Hilfe im Wert von 85.000 Euro wurde aufgrund des Verdachts rechtzeitig abgelehnt.
Vorgetäuschte Behinderung und luxuriöser Lebensstil
Ermittlungen ergaben, dass der Mann seine Behinderung teilweise nur vorgetäuscht haben könnte. Seit 2019 soll er keine Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl benötigt haben und war zu Fuß lange Strecken unterwegs. Mit den ergaunerten Geldern finanzierte er Partys, nicht gemeldete Thailand-Urlaube und teure Fahrzeuge, darunter einen Porsche.
Hohe Aufklärungsrate bei Sozialleistungsbetrug
Der 61-Jährige wird wegen mehrfachen schweren Betrugsverdachts der Staatsanwaltschaft Graz übergeben. Die Landespolizeidirektion Steiermark berichtet, dass sich die Zahl der Sozialbetrugsfälle in zehn Jahren verfünffacht hat und die Aufklärungsquote fast 100 Prozent beträgt.
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