Feiger Angriff auf das Miteinander: Ortstafeln in Kärnten beschmiert
KÄRNTEN. Vandalen beschädigen in den Kärntner Gemeinden Bad Eisenkappel/Železna Kapla und Bleiburg/Pliberk fünf zweisprachige Ortstafeln. Die Tat löst bei der Politik Empörung aus und wird scharf verurteilt.
Die Zerstörungswut von Unbekannten richtete sich in der Nacht auf Sonntag gegen Symbole des friedlichen Zusammenlebens in Kärnten. Betroffen waren insgesamt fünf zweisprachige Ortstafeln in den Gemeinden Bad Eisenkappel/Železna Kapla und Bleiburg/Pliberk. Die Schmieraktion zielt direkt auf die seit Jahren mühsam aufgebaute und positiv entwickelte Beziehung zwischen der deutsch- und slowenischsprachigen Bevölkerungsgruppe in der Region. Die Tat erregte sofort die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und führte zu einer scharfen Verurteilung durch die Landespolitik.
Kampf gegen Realitätsverweigerer
Landeshauptmann Peter Kaiser äußerte sich tief betroffen von den Vorfällen und sprach von einem feigen Angriff auf den gesellschaftlichen Frieden. Die Vandalenakte seien ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass die positiven Entwicklungen und die gewachsenen Beziehungen zwischen den Volksgruppen in Kärnten weiterhin aktiv geschützt und gestärkt werden müssen. Derartige Taten zeigten, dass es weiterhin wenige Realitätsverweigerer gebe, die offenbar in der Vergangenheit feststeckten und das friedliche Miteinander sabotieren wollten. Die Erfolge der Verständigung und des Respekts seien keine Selbstverständlichkeit, sondern Errungenschaften, die täglich gepflegt und auch verteidigt werden müssten, so der Landeshauptmann in seiner Stellungnahme. Er zog dabei eine Parallele zur Notwendigkeit, auch die liberale Demokratie stets zu schützen.
Forderung nach konsequenter Aufklärung
Kärnten habe in den letzten Jahren gezeigt, dass der gemeinsame Zusammenhalt stärker wiegt als jeder Versuch der Spaltung. Diesen Kurs will die Landesregierung unbeirrt fortsetzen und sich weiterhin geschlossen für ein Miteinander in Vielfalt einsetzen, das auf Augenhöhe, Frieden und gegenseitigem Respekt basiere. Landeshauptmann Kaiser forderte die zuständigen Behörden dazu auf, die Vorfälle vollständig aufzuklären. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Darüber hinaus äußerte er die Erwartung, dass die Verantwortlichen eine Art geschichtliche Nachhilfe erhalten sollten. Jede Form von Hass, Ausgrenzung oder Vandalismus habe in Kärnten keinen Platz. Die Beschädigung der Ortstafeln sei nicht nur ein Sachschaden, sondern auch ein symbolischer Angriff auf die Grundwerte des Bundeslandes, welches sich dem gemeinsamen Weg der Volksgruppenverständigung verschrieben hat.
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