Börsencrash – Panik oder Chance? So reagieren Anleger richtig
Seit 1900 hat es laut Analysen des National Bureau of Economic Research (NBER) und der Bank for International Settlements (BIS) rund 25 bis 35 bedeutende Finanzkrisen gegeben.
Eine der gravierendsten war die Finanzkrise von 2008: Innerhalb weniger Monate gingen weltweit Vermögenswerte im Wert von rund 50 Billionen US-Dollar verloren – allein 30 Billionen davon durch den Einbruch an den Aktien- und Anleihemärkten.
Viele Trader reagierten zu spät oder trafen die falschen Entscheidungen. Einige Experten hingegen hatten die Warnzeichen rechtzeitig erkannt und sich vorbereitet. Für weniger erfahrene Anleger fehlte jedoch oft das Verständnis für die Zusammenhänge, um frühzeitig zu reagieren und ihr Portfolio abzusichern.
Krisen haben immer dasselbe Muster
Ein Beben am Markt kommt selten völlig überraschend. Schon im Vorfeld zeichnen sich bestimmte Muster und Signale ab, doch nicht jeder erkennt sie mit seiner Analysemethode und Erfahrung. Hinter vielen Marktbewegungen steckt ein wiederkehrendes, zyklisches Muster.
In der ersten Phase steigen die Märkte über Jahre hinweg enorm, angetrieben von Optimismus, preiswerten Krediten und dem technologischen Fortschritt. Mit dieser vermeintlichen Sicherheit wachsen auch die Bewertungen der Unternehmen weit über ihren tatsächlichen Wert hinaus.
Ein bekanntes Beispiel ist die Dotcom-Blase (2000): Tech-Aktien ohne reale Gewinne schossen in die Höhe und brachen später massiv ein, als die Realität die überzogenen Erwartungen einholte. Innerhalb weniger Monate verloren Anleger Milliarden, und viele gefeierte Internetfirmen verschwanden komplett vom Markt.
Mit den richtigen Tipps, wie man den Markt liest, lassen sich solche Muster oft frühzeitig erkennen – im besten Fall noch vor einem Börsencrash. Weiterführende Informationen findest du hier: https://www.xtb.com/de/ausbildung/borsencrash.
Wenn Emotionen die Märkte steuern
Nach der ersten Euphorie drängen zunehmend spekulative Investoren auf den Markt, weil sie den Erfolg anderer sehen. Banken und Fonds verstärken die Entwicklung mit billigem Kredit und riskanten Produkten. Psychologen sprechen hier von FOMO (“Fear of Missing Out“) – der Angst, Chancen zu verpassen. Vor dem Börsencrash 1929 etwa kauften viele Bürger Aktien auf Kredit (“Margin Loans“), ähnlich wie vor 2008 bei Immobilienkrediten.
Den Trigger-Zeitpunkt erkennen
Irgendwann, wenn sich der Markt auf einem Hoch befindet, genügt ein kleiner Auslöser, um eine große Kettenreaktion zu starten. Die Ursachen dafür variieren, beispielsweise eine Zinswende, Vertrauensverlust oder Kreditbremsen. Die Folge: Anleger werden panisch und haben Angst vor Verlusten.
Aus dieser emotionalen Stimmung heraus verkaufen sie plötzlich massenhaft und die Liquidität versiegt. Doch damit beginnt erst der eigentliche Crash: Die Kurse fallen rapide, weil viele Anleger gleichzeitig verkaufen wollen. Emotionen überlagern die logische Analyse. Während Privatanleger Verluste realisieren, sind große Marktakteure (Fonds, Institutionelle) oft schon abgesichert. Ein Beispiel dafür ist der S&P 500: er fällt im März 2020 innerhalb von 33 Tagen um 34 %, weil Anleger Angst vor dem Stillstand der Weltwirtschaft hatten.
Lehren aus vergangenen Crashs
Anleger können aus früheren Krisen wertvolle Schlüsse ziehen. Als Grundregel gilt: Emotionen kontrollieren statt Märkten folgen. Selbst wenn die Lage ausweglos erscheint, sollte man nie panisch alles verkaufen. Ein wirksamer Schutzschild für das Portfolio ist die Diversifikation, die idealerweise schon vor einem potentiellen Crash stehen sollte. Dabei gilt: verschiedene Anlageklassen kombinieren. Ein Mix aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen kann Verluste in Krisenzeiten mindern.
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