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Frauen und E-Sport: Warum Gaming längst keine Männerdomäne mehr ist

Tips Logo Manuel Tonezzer, 17.11.2025 06:30

Lange galt die Gaming- und Esport-Szene als Männerdomäne. Doch dieses Bild wandelt sich zunehmend. Immer mehr Frauen spielen Videospiele, streamen und mischen auch im kompetitiven Bereich mit.

Immer mehr Frauen spielen Videospiele, streamen und mischen auch im kompetitiven Bereich mit. Symbolbild: Stock.adobe.com/Konstantin Yuganov

Laut Manuel Haselberger vom E-Sport-Verband Österreich ist die Gaming-Welt hierzulande grundsätzlich recht ausgeglichen: 54 Prozent der Gamer sind männlich, 46 Prozent weiblich. Bei Veranstaltungen verschiebt sich das Verhältnis leicht auf etwa 60 zu 40 zugunsten der Männer.

Deutlich wird der Unterschied erst im professionellen Bereich: Nur rund fünf Prozent der Teilnehmenden an Turnieren sind Frauen, und dieser Anteil sinkt mit zunehmendem Wettbewerbsniveau. „Wir arbeiten aktuell daran, das aufzubrechen. Eine wichtige Rolle spielt dabei unter anderem das Schaffen von Role Models, also Vorbildern. Wir wissen nämlich, dass das Interesse da ist“, sagt Haselberger.

Große Unterschiede bei Spielen

Auch in Esport-Vereinen engagieren sich laut ihm viele Frauen, sei es in der Organisation oder als Spielerinnen. Unterschiede zeigen sich beim Gaming je nach Spiel: Bei Titeln wie EAFC (vormals FIFA) sind Frauen im Turnierbetrieb selten – in der damaligen eBundesliga gab es in den sechs Jahren ihres Bestehens nur eine Finalistin.

In Shootern hingegen ist das Verhältnis deutlich ausgewogener, teilweise gibt es sogar eigene Frauenligen. „Dort haben wir immer wieder gesehen, dass die Frauenquote am höchsten ist“, so Haselberger.

Für alle, die in den Esport einsteigen wollen, empfiehlt er, die Szene aktiv zu erleben. „Am einfachsten ist der Einstieg, wenn man sich ein Event einmal live angesehen hat oder gleich bei einem mitspielst,“ lautet seine Empfehlung.

Entwicklung positiv, dennoch viel Aufholbedarf

Auch Streamerin Maria, online bekannt als „frechhdachs“, beobachtet eine positive Entwicklung. Sie nennt die ehemalige, deutsche Streamerin Reved als ein wichtiges Vorbild auf ihrem Weg. „Sie hat mein Leben stark geprägt und mich inspiriert“, so die Wienerin.

In der Streaming-Szene halten sich laut ihr jedoch weiterhin Vorurteile. „Es gibt das Klischee, dass es Frauen viel leichter haben. Das stimmt aber nicht, wenn man sich die Zahlen ansieht. Unter den zehn größten deutschsprachigen Streamern sind beispielsweise nur Männer“, sagt Maria.

Dennoch blickt sie optimistisch in die Zukunft: „Es hat sich schon sehr ins Bessere entwickelt. Aber es gibt noch viel Aufholbedarf.“


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