Schockanruf endet in Betrug: Unbekannter erbeutet über 10.000 Euro von Seniorin in Bayern

In Hollfeld hat sich ein besonders perfider Betrugsfall ereignet. Eine Seniorin wurde Opfer jener Schockanruf-Masche, die seit Monaten bundesweit für Schlagzeilen sorgt. Die Täter gaben sich am Telefon als Mitarbeiter einer Universitätsklinik aus und konfrontierten die Frau mit einer angeblichen Krebsdiagnose ihres Sohnes. Für eine angeblich lebensrettende Behandlung forderten sie mehr als 100.000 Euro – ein Betrag, der sofort bereitstehen müsse.

Verängstigt und im festen Glauben, ihrem Sohn helfen zu müssen, folgte die Frau den Anweisungen. Sie legte über 10.000 Euro in eine kleine braune Ledertasche, wie von den Betrügern gefordert. Gegen 13.30 Uhr erschien ein unbekannter Mann an ihrer Haustür in der Stephanusstraße und nahm die Tasche kommentarlos entgegen. Erst später wurde der Seniorin klar, dass sie Kriminellen in die Falle gegangen war.

Nach Angaben der Polizei soll der Abholer zwischen 18 und 20 Jahre alt und schlank gewesen sein. Er trug ein hellblaues Hemd, darüber einen hellgrauen Strickpullover sowie eine helle Hose. Auffällig: Er sprach akzentfreies Deutsch und war trotz der Jahreszeit ohne Jacke unterwegs.

Die Kriminalpolizei Bayreuth hat die Ermittlungen übernommen und sucht dringend Zeugen. Wer am Donnerstag zwischen 13 und 14 Uhr den beschriebenen Mann in der Stephanusstraße oder Umgebung gesehen hat, soll sich unter der Nummer 0921/506-0 melden. Die Beamten schließen nicht aus, dass die Täter weiterhin im Raum Oberfranken aktiv sind.