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Mutter aus Wien ist verzweifelt: „Meine Kinder wurden entführt“

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 07.12.2025 09:32

ÖSTERREICH/ÄGYPTEN. Eine Mutter aus Wien ist verzweifelt. Die achtjährige Lily und ihr sechsjähriger Bruder Noah wollten im Sommer 2025 drei Wochen bei ihrem Vater und dessen Familie in Ägypten verbringen. Die geplante Rückkehr nach Wien fand jedoch nie statt.

Symbolbild: pitipat/stock.adobe.com
Symbolbild: pitipat/stock.adobe.com

Seit Juli 2025 fehlt von den Kindern jede Spur. Ihre Spielsachen, Kleidung und Schultaschen liegen weiterhin unberührt in ihrer Wiener Wohnung.

Trennung und zunehmende Radikalisierung

Die Mutter, eine Wiener Journalistin, hatte sich bereits zuvor von ihrem Ehemann getrennt. Strikte religiöse Regeln und extreme Ansichten des Vaters führten schließlich zur Trennung. Die Situation eskalierte, es kam zu polizeilichen Maßnahmen, und die Scheidung wurde 2024 rechtskräftig. 

Ferienregelung in Ägypten

Das alleinige Sorgerecht liegt seit der Scheidung bei der Mutter. Vor Gericht wurde im Frühjahr 2025 festgelegt, dass die Kinder drei Wochen in Ägypten verbringen dürfen. Trotz bestehender Bedenken stimmte die Mutter der Regelung zu, um Konflikte zu vermeiden. Nach der Abreise der Kinder wurde deutlich, dass der Vater sie nicht zurückbringen würde. Mehrfache Reisen der Mutter nach Ägypten führten zu keinem Erfolg, sie stieß auf Schweigen und Abblocken.

Österreichische Justiz sieht sich außerstande

Nachdem die Mutter Anzeige wegen Kindesentziehung erstattet hatte, stellte die Staatsanwaltschaft Wien die Ermittlungen im Dezember 2025 ein. Begründet wurde dies damit, dass sich die Kinder bereits in Ägypten befunden hätten und die Tat durch einen ägyptischen Staatsbürger begangen wurde. Österreich sieht sich daher rechtlich nicht zuständig.

Rückführung gestaltet sich schwierig

Die Mutter bleibt auf die Kooperation der ägyptischen Behörden angewiesen. Die Rückführung international entführter Kinder ist komplex. Das Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung bietet grundsätzlich Möglichkeiten, stößt jedoch auf praktische Hürden.


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