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Alpiner Rettungsdienst in der Steiermark: Neue MED-Alarmierung und 500.000 Euro Sonderförderung

Tips Logo Thomas Leitner, 15.12.2025 16:59

STEIERMARK. Steigende Einsatzzahlen, ein Rekordsommer und neue medizinische Standards. Die Bergrettung Steiermark reagiert mit strukturellen Neuerungen und zusätzlicher finanzieller Unterstützung des Landes.

Stefan Schröck (Landesleiter BRD Steiermark), LH Mario Kunasek, LR Karlheinz Kornhäusl, Stefan Heschl (Landesarzt BRD Steiermark) und der Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz Harald Eitner (v.l.) (Foto: Land Steiermark/Binder)

Nach einem außergewöhnlich fordernden Jahr für die Bergrettung Steiermark stellt das Land die Weichen für die Zukunft des alpinen Rettungsdienstes. Erstmals wurden mehr als 2.000 Einsätze innerhalb eines Jahres bewältigt, begleitet von rund 25.000 Einsatzstunden ehrenamtlicher Kräfte. Vor diesem Hintergrund setzt die Steiermark als erstes Bundesland österreichweit die MED-Alarmierung im Regelbetrieb um und stärkt die Organisation zusätzlich mit einer Sonderförderung von 500.000 Euro für die kommenden zwei Jahre.

Rekordzahlen erhöhen den Handlungsdruck

Die kontinuierlich steigende Zahl an Alpin-Notfällen, verstärkt durch intensive Sommersaisonen und hohe touristische Frequenz, macht deutlich, wie stark der Druck auf die Einsatzorganisationen wächst. Gerade im alpinen Gelände verlängern schwierige Wetterbedingungen, lange Zustiegswege und exponierte Lagen die Zeit bis zur Versorgung der Verunfallten erheblich. Umso zentraler wird eine professionelle und standardisierte Erstversorgung direkt am Einsatzort.

500.000 Euro für Infrastruktur und Ausbildung

Mit der beschlossenen Sonderförderung investiert das Land Steiermark gezielt in den Ausbau der Infrastruktur der Bergrettung. Die Mittel fließen in die Sanierung und Erweiterung von Diensträumen und Hütten, die Modernisierung von Einsatzfahrzeugen sowie in den Aufbau und die Erweiterung von Einsatzzentralen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte sowie auf der Optimierung von Logistik, Lagerung und Wartung der Ausrüstung. Damit soll die Einsatzbereitschaft langfristig abgesichert und an die steigenden Anforderungen angepasst werden.

MED-Alarmierung als österreichweites Vorzeigeprojekt

Kernstück der Neuerungen ist die MED-Alarmierung, die nach einer erfolgreichen Testphase nun dauerhaft in den Regelbetrieb übergeht. Dabei handelt es sich um ein zusätzliches, landesweites Netz notfallmedizinischer Versorgung im alpinen Raum. Über die Landeswarnzentrale wird bei Bedarf speziell geschultes medizinisches Fachpersonal der Bergrettung zu Einsätzen der 53 Ortsstellen alarmiert. Insgesamt stehen elf regional organisierte MED-Teams bereit, ausgestattet mit medizinischem Equipment und Medikamenten, um auch unter schwierigen Bedingungen eine qualifizierte Erstversorgung sicherzustellen.

Die Einführung dieser Struktur gilt als weiterer Schritt zur Professionalisierung des alpinen Rettungswesens in der Steiermark. Gerade weil Bergrettungseinsätze häufig nicht in den ersten Minuten nach einem Notruf beim Patienten eintreffen, gewinnt eine kompetente medizinische Versorgung vor Ort entscheidende Bedeutung. Die neue MED-Alarmierung soll hier Zeit überbrücken und die Überlebenschancen bei Alpinunfällen deutlich verbessern.


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