ÖSTERREICH. Das Bundesministerium für Inneres ist offenbar Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden. Wie das Ministerium am Samstag mitteilte, wurden aus technischen Gründen alle externen IT-Verbindungen abgeschaltet.
Von einem gezielten und professionellen Angriff sprach die Behörde. Bereits am Freitagnachmittag gab es bei der Polizei Hinweise auf gröbere IT-Probleme, unter anderem bei der Erreichbarkeit der Mailserver. E-Mails an die Polizei seien zeitweise nur eingeschränkt zugestellt worden.
Anzeichen bereits vor Wochen
Nach Angaben des Innenministeriums seien bereits vor mehreren Wochen Unregelmäßigkeiten in einem Büro-IT-System festgestellt worden. Eine eingehende Analyse habe ergeben, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt. Um die Systeme abzusichern und vollständig bereinigen zu können, seien alle externen Verbindungen unterbrochen worden. Die interne Kommunikation innerhalb des Innenministeriums und der Polizei sei jedoch weiterhin gewährleistet.
Zugriff auf Mailserver festgestellt
Bei den laufenden Analysen wurde entdeckt, dass es unberechtigte Zugriffe auf den Mailserver gab. Rund 100 der insgesamt etwa 60.000 E-Mail-Accounts waren betroffen. Die betroffenen Mitarbeiter wurden direkt informiert. Laut Angaben der Behörde habe der Schutz von Daten höchste Priorität. Deshalb seien sofort Maßnahmen gesetzt, die Systeme isoliert und externe IT-Sicherheitsexperten hinzugezogen worden.
Ermittlungen eingeleitet
Zur Aufklärung des Vorfalls wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Derzeit laufen die Ermittlungen wegen widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem. Während die Bereinigung der Systeme fortgesetzt wird, kann es zu Einschränkungen bei der elektronischen Erreichbarkeit des Innenministeriums kommen.
Laut Medienberichten gibt es Hinweise, dass es sich um einen klassischen Spionageangriff handeln könnte. Mutmaßungen zufolge könnten die Täter aus dem chinesischen Raum stammen.
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