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Große Landes-Kulturpreise für Pauhof-Architekten und Filmemacherin Sabine Derflinger

Tips Logo Karin Seyringer, 21.12.2022 10:59

OÖ/LINZ/BEZIRK. Die Landespreise für Kultur und Talentförderungsprämien 2022 sind offiziell verliehen worden, bei einer Feierlichkeit im Steinernen Saal im Landhaus Linz. Die Großen Landespreise für Kultur gehen an die Pauhof Architekten Wolfgang Pauzenberger und Michael Hofstätter (Linz-Wien) und an die erfolgreiche Filmemacherin Sabine Derflinger, gebürtige Vöcklabruckerin.

  1 / 9   In der Sparte „Architektur und Baukunst“ wurden die Pauhof Architekten Michael Hofstätter und Wolfgang Pauzenberger ausgezeichnet, sie erhielten den Mauriz Balzarek-Preis. (Foto: Land OÖ/Peter C. Mayr)

„Die Landespreise für Kultur sind eine Auszeichnung für herausragendes künstlerisches Arbeiten. Sie zeigen, wie unser Land durch künstlerisches Schaffen bereichert und vorangebracht wird“, freut sich Landeshauptmann Thomas Stelzer, der die Preise überreichen durfte.

Zwei Große Landespreise

Erstmals zweimal wurde der mit 11.000 Euro dotierte Große Landespreis für Kultur heuer vergeben. In der Sparte „Architektur und Baukunst“ wurden die Pauhof Architekten (Linz und Wien) Michael Hofstätter und Wolfgang Pauzenberger ausgezeichnet, sie erhielten den Mauriz Balzarek-Preis.

In ihrer Begründung hob die Jury heraus, dass das Werk der Architekten „durch visionäre und radikale Konzepte hervorsticht. Besonders betont werden sollen ihre unbestechliche Haltung und ihre stets kritisch reflektierenden, tradierten Regeln und einengende Vorgaben infrage stellende Arbeitsweise. So werden sie ihrem ethisch-moralischen Anspruch gerecht, dass Architektur einen nachhaltigen sozialen und kulturellen Mehrwert für die Gesellschaft generieren muss und nicht nur Dienstleistung ist.“

Preisgekrönte Filmemacherin

Sabine Derflinger, gebürtige Vöcklabruckerin, wurde in der Sparte „Film & Video“ mit dem Großen Landespreis für Kultur 2022 ausgezeichnet. Die bekannte Filmemacherin und Regisseurin (“Vorstadtweiber“, „Die Dohnal“, „Alice Schwarzer“ und vieles mehr) wurde auch für ihr „sozialpolitisches Engagement“ ausgezeichnet. Jurybegründung: „Dieses Engagement zieht sich bis heute durch ihre Arbeiten, ebenso wie ihre feministische Leidenschaft, die in den ersten Spielfilmen ‚Schnelles Geld‘ und ‚42 Plus‘ im Mittelpunkt stand und in ihren Frauenportraits 'Die Dohnal' und 'Alice Schwarzer' zwei Höhepunkte fand. In Fernsehserien und Tatort-Krimis beweist sie uns, dass sie auch den Mainstream beherrscht, ohne ihre Tugenden zu verleugnen.“

Vier Landespreise für Kultur

Aber auch mit je 7.500 Euro dotierte Landespreise für Kultur wurden wieder verliehen.

In der Sparte „Architektur und Baukunst“ wurde das Linzer Architekturbüro mia2 Architektur ZT Gmbh mit Gunar Wilhelm und Sandra Gnigler ausgezeichnet. Das junge Büro stehe „in besonderer Weise für Vielseitigkeit und ein breites Œuvre. In ihrem Werk zeigt sich ein sensibler Umgang mit dem Bestehenden, ein wieder in Gebrauch bringen von Raum, eine bewusste Wahl von Materialien. Ihre Arbeit erweist sich als vorausschauend in ihrer Sparsamkeit im Umgang mit Ressourcen.“

In der Sparte „Film & Video“ ging der Preis an Siegfried Alexander Fruhauf (Heiligenberg und Wien). Die Jury: „Sein jüngsten Werk kann sinnbildlich für Fruhaufs jahrelange Auseinandersetzung mit der Materialität von Bewegtbildern gelesen werden, der Prozess vom Einzelbild zum Bewegtbild gilt als ein zentrales Charakteristikum seiner künstlerischen Handschrift.“ Fruhauf sein ein „Kinoforscher“.

In der Sparte „Fotografie“ wurde Judith Huemer (Münzkirchen und Wien) ausgezeichnet. Jurybegründung: „Eine Künstlerin, die es versteht, Bild und Wortgewaltige Erzählungen zu inszenieren. Meist sind es nur kleine Beobachtungen oder alltägliche Provokationen, die Judith Huemer triggern. In ihnen erkennt sie stereotype Verhaltensweisen der Gesellschaft und reagiert auf diese mit lustvollem Widerstand. Die Ergebnisse sind energische Fotografien und akustisch aufreibende Videos.“

In der Sparte „Musik“ erhielt Musiker und Komponist Johannes Berauer, geboren in Wels, den Preis. „Berauer arbeitet im Grenzbereich zwischen Jazz und zeitgenössischer Klassik. Mit seinem Ensemble und in seiner kompositorischen Arbeit überwindet er Grenzen zwischen Genres und findet zu einem beeindruckenden Schmelztiegel unterschiedlichster musikalischer Strömungen. Als Komponist wird er international wahrgenommen und bereichert die oberösterreichische wie österreichische Musikszene mit hörenswerten Kreationen“, begründet die Jury. Sein Ensemble, die „Vienna Chamber Diaries“, umrahmte die Preisverleihung auch musikalisch.

Zahlreiche Talente

Mit je 5.400 Euro dotiert sind die vergebenen Talentförderungsprämien, diese gingen an

  • Architektur und Baukunst: Sophia Schrattenecker, Linz, sowie Lukas Burgstaller, Graz (für einen Entwurf einer Bibliothek Linz-Urfahr)
  • Film & Video: Sophia Helene Hochedlinger, Wien, Marie Luise Lehner, Wien und Linz, Alexander Reinberg, Linz, sowie Anna Christina Spanlang, Wien
  • Fotografie: Katharina Maria Fröschl-Roßboth, Wien; Melanie Moser, Linz, sowie Laura Sperl, Wien
  • Musik: Tina Geroldinger, Kirchberg-Thening, und Maria Katharina Roth, Wien

Bauwerk des Jahres steht in Steyr-Land

Vergeben wurde auch eine Anerkennungsurkunde für das „Bauwerk des Jahres“, und zwar an das Projekt „Hof B – Sanierung und Umbau historischer Vierseithof“ in Steyr-Land, von der Moser und Hager Architekten ZT GmbH – Anna Moser und Michael Hager.

„Mit der Renovierung des 200 Jahre alten Bauernhofs gelang eine herausragende und vorbildhafte Beitragsgestaltung zum Umgang mit Altbestand, insbesondere im ländlichen Raum. Behutsam wurde an dem Vierkanter Struktur und Materialien freigelegt, für zeitgemäßes Wohnen adaptiert und dennoch Charakter erhalten. Alt und Neu fügt sich wie selbstverständlich zusammen und schafft ein Ganzes, das den Anschein erweckt, als wäre es immer schon so gewesen“, heißt es in der Jurybegründung.  


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