OÖ. Die ersten Christen feierten zwei Feste im Jahr, um das Ineinander von Gott-Sein und Mensch-Sein Jesu auszudrücken: Die Göttlichkeit Jesu wurde besonders zu Ostern im Fest der Auferstehung hervorgehoben. Am Fest Erscheinung des Herrn am 6. Jänner gedachten die frühen Christen der Menschwerdung, der Erscheinung Gottes im Menschen Jesus von Nazareth. Erst im zweiten Jahrhundert wurde explizit die Geburt Jesu Christi gefeiert.
Die christliche Liturgie feiert seit dem vierten Jahrhundert die Geburt Jesu Christi als Ankunft des Erlösers in der Geschichte der Menschheit. Der 25. Dezember wurde von den Christen in Rom festgelegt, da dort das Fest des unbesiegten Sonnengottes unmittelbar nach der Wintersonnenwende gefeiert wurde und die Christen dieses Fest aus Protest einfach umdeuteten. Nach Ende der Christenverfolgung wurde das Datum für das Fest beibehalten. Nach und nach wurde das Fest auch in der Kirche verankert. Zwischen dem 9. und 16. Jahrhundert entstanden viele Feierformen, die heute selbstverständlich dazugehören: Krippenverehrung, Weihnachtslieder, Weihnachtsschmuck. In der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurde das Weihnachtsfest zum Familienfest. Der Christbaum und das Kinderschenken zogen in die Privathäuser ein.
Erste Krippenfeiern
Lange Zeit wurden die Geschenke an die Kinder am Nikolaustag verteilt und am Weihnachtsabend eine Andacht vor der Krippe gehalten. Die erste Krippenfeier hat der heilige Franz von Assisi in einer Höhle bei Greccio im Jahr 1223 abgehalten. Die Krippe, in der Jesus zur Welt gekommen ist, kann man sich wie eine Höhle vorstellen, deren Boden halb mit Stroh, halb mit Lehm bedeckt war. Noch bevor der Christbaum in die Haushalte einzog, wurde Weihnachten vor der Hauskrippe gefeiert.
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