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Prix Ars Electronica 2024: Goldene Nicas für Kunstschaffende aus Großbritannien, Frankreich, Österreich und den USA

Tips Logo Maya Lauren Matschek, 17.06.2024 18:12

OÖ/LINZ. Der Prix Ars Electronica 2024 ist einer der traditionsreichsten Medienkunstwettbewerbe der Welt. 2.950 Einreichungen aus 95 Ländern gingen zwischen Jänner und März ein. Am Montag, 17. Juni, gaben Veronika Liebl, Managing Director des Ars Electronica Festivals und Gerfried Stocker, Artistic Director des Ars Electronica in Linz, die Sieger bekannt. Goldene Nicas gehen an Kunstschaffende aus Großbritannien, Frankreich, Österreich und den USA.

  1 / 3   Ars Electroncia Center: Am Montag wurden die Gewinner des Prix Ars Electroncia 2024 bekannt gegeben. (Foto: Ars Electronica / Robert Bauernhansl)

2.950 Einreichungen aus 95 Ländern wurden beim Prix Ars Electronica 2024 verzeichnet. Ende April entschied eine internationale Jury in Linz über die Preisträger. Jetzt steht fest: Vier Goldene Nicas, acht Awards of Distinction, 29 Honorary Mentions, ein Award für Digital Humanity, drei Hauptpreise und insgesamt 46.600 Euro werden in diesem Jahr vergeben.

Offizielle Siegerehrung ist Donnerstag, 5. September: Im Rahmen des Ars Electronica Festivals werden die Gewinner der Goldenen Nicas präsentiert und preisgekrönt.

Beatie Wolfe gewinnt Goldene Nica in der Kategorie New Animation Art

Die Goldene Nica in der Kategorie New Animation Art geht an Beatie Wolfe aus Großbritannien, die mit ihrer Daten-Visualisierung „Smoke and Mirrors“ die Methankonzentration in der Erdatmosphäre und die Lügen der Ölindustrie thematisiert. In einer nicht ganz fünfminütigen Animation wird der Zuwachs an Methan seit 1970 veranschaulicht und irreführende Slogans wie „Lügen, die unseren Kindern erzählt werden“ (Mobil, 1984) oder „Öl pumpt Leben“ (American Petroleum Institute, 2017) angeführt, mit denen Ölkonzerne weltweit Zweifel an der Wissenschaft und ihren Messwerten schüren.

„Wissen alleine reicht oft nicht aus, dieser Film soll zum Handeln anregen“, kommentiert Ars-Electronica-Director Gerfried Stocker das erfolgreiche Siegerprojekt.

Goldene Nica in der Kategorie Interactive Art + geht an Diane Cescutti

Die Goldene Nica in der Kategorie Interactive Art + gewinnt die Französin Diane Cescutti, die mit ihrer Installation „Nosukaay“ westafrikanische Webkunst, Mathematik und Computer verbindet und antiken Technologiekonzepten nachspürt, die Mensch und Maschine als Einheit begreifen.

Jakob Gruber gewinnt Goldene Nica für „Fluten der Freiheit“

In der österreichweit ausgeschriebenen Kategorie „u19-create your world“ gab es über 300 Einreichungen. Die Goldene Nica erhält der 17-jährige Jakob Gruber aus dem Bundesland Salzburg für seine bemerkenswerte Animation „Fluten der Freiheit“ zu den tödlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer. Die Gefahr des Ertrinkens transportiert der Jugendliche mit einem speziellen Sounddesign - Unterwasserklänge und Wellen mischen sich mit menschlichem Atem und Herzschlag.

Goldene Nica für erstes Musikvideo, das mit Open AI umgesetzt wurde

Der in diesem Jahr initiierte „AI in ART Award“ geht an Paul Trillo aus den USA, der mit Washed Out „The Hardest Part“ das erste offiziell beauftragte Musikvideo mit Open AIs Sora geschaffen hat. Entstanden ist ein eindringliches Video über Verlust und Erinnerung, Trauer und Glück, Vergangenheit und Zukunft.

„Die atemberaubenden Fortschritte bei den Text-zu-Video-Systemen stellen eine der bedeutendsten und einflussreichsten Entwicklungen zeitgenössischer KI dar, insbesondere im künstlerischen Bereich. Paul Trillo [...“ wird mit der Goldenen Nica für seine frühe und innovative künstlerische Auseinandersetzung mit generativen KI-Systemen und den Möglichkeiten, die sie Künstler eröffnen, geehrt“, lautet ein Auszug aus dem Statement der Jury.

Ars Electronica Award for Digital Humanity für das Projekt „Patchwork Girl“

Der vom österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ermöglichte „Ars Electronica Award for Digital Humanity“ geht in diesem Jahr an die Gruppe De Toneelmakerij aus den Niederlanden. Mit “Patchwork Girl“ haben die fünf Künstlerinnen und Künstler eine Lecture-Performance über Sexting, Slut-Shaming, Empowerment, den Umgang mit der eigenen Sexualität und (fehlende) Ethik im Internet geschaffen. Das „Patchwork Girl“ repräsentiert alle Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, meldet sich selbst zu Wort, weist Fremdzuschreibungen zurück - und ist im Finale der Performance wieder vollständig „angezogen“.

Siegerehrung und Ausstellung

Zu sehen sind diese und weitere preisgekrönte Projekte im Rahmen des Ars Electronica Festival von Mittwoch, 4. September, bis Sonntag, 8. September, in der Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum in Linz. Eröffnet wird die Schau am Dienstag, 3. September 2024, um 17.30 Uhr.

Offiziell überreicht werden die Goldenen Nicas am Donnerstag, 5. September 2024, ab 19.30 Uhr im Rahmen der feierlichen Prix Ars Electronica Award Ceremony im Design Center Linz.

Weitere Infos zu den (Sieger-)Projekten und dem Ablauf der Siegerehrung auf www.ars.electronica.at

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