Erste OÖ KulturExpo: 660.000 Menschen feierten Anton Bruckner
OÖ/LINZ. Die OÖ KulturEXPO mit dem Brucknerjahr 2024 geht dem Ende zu - ganz Oberösterreich wurde zur Bühne anlässlich des 200. Geburtstages des weltberühmten Musikers und Komponisten. 660.000 Menschen wurden von den 626 Veranstaltungsformaten im Jahr 2024 angezogen.
Es war die erste OÖ KulturEXPO, die in Oberösterreich als Nachfolgeformat der Landesausstellungen über die Bühne ging. Die Idee dieses Großprojekts war es, Bruckner in Oberösterreich noch sichtbarer zu machen: „Noch nie war Anton Bruckner so präsent in Oberösterreich und darüber hinaus wie heute. Mit viel Begeisterung, Herzblut und Leidenschaft wurde der Jubilar mit der ersten OÖ KulturEXPO ins Heute geholt. Dabei haben wir sowohl die Tradition bewahrt, uns auf den reichen kulturellen Schatz, den wir in Oberösterreich haben, besonnen, und wir haben gleichzeitig den Aufbruch ins Neue geschafft“, freut sich Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) über die „beeindruckende Besuchszahl“.
Oberösterreich „brucknerfiziert“
Schon im Jahr 2020 sind die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2024 gestartet. Dem Projektteam unter der künstlerischen Leitung von Norbert Trawöger und der organisatorischen Leiterin Eva Malfent gelang es, Menschen in ganz Oberösterreich dafür zu aktivieren.
„Die ,Brucknerifizierung‘ des Landes ist in einer Breite, Tiefe und erfindungsreichen Vielfalt gelungen, die uns und dem Geburtstagskind kaum jemand zugetraut hat. In einer umfassenden Bewegung und Leidenschaft in der Vermittlung haben wir gezeigt, dass Kultur ein Netzwerkraum fantasievoller Möglichkeiten ist, um uns zu finden, Gemeinsames zu erfinden, zusammenzukommen oder zu staunen“, betont Trawöger.
95 der 626 Formate (nicht einzelne Veranstaltungstermine) waren eigene Formate der OÖ KulturEXPO, sie wurden als Eigenprojekte oder als Kooperationen gemeinsam mit 216 Kulturpartnern in Oberösterreich, national und international auf den Weg gebracht hat. Die vielen weiteren Aktivitäten wurden von Institutionen, Gemeinden, Vereinen, freie Kunstschaffenden sowie Interessierten veranstaltet.
Zahlreiche Highlights
Angefangen beim Neujahrskonzert im Brucknerhaus bis 24-Stunden-Geburtstagsfeier am 4. September in vielen Bruckner-Orten gab es zahlreiche Highlights. Mehr als 9.000 Besucher wurden alleine bei der 24-Stunden-Feier gezählt.
Die Hauptausstellung „Wie alles begann. Bruckners Visionen“ im Stift St. Florian lockte mehr als 45.000 Besucher an. 34 weitere große und kleine Ausstellungen gab es, einige davon laufen auch im Jahr 2025 weiter.
Bei freiem Eintritt feierten Tausende Besucher ein Geburtstagskonzert am Linzer Hauptplatz mit dem Bruckner Orchester und der Band folkshilfe, gemeinsam mit der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut unter anderem war das Bruckner Orchester auch in der Saline Ebensee zu hören.
Musiker und Komponist David Wagner radelte 1.700 Kilometer durch Oberösterreich, um mit den Bewohnern von Bruckner- Straßen, -Gassen, -Wegen und -Plätzen zu musizieren. Eine musikdramatische Hommage an Bruckner war die Oper „Der Findling“ von Franz Hummel und Susan Oswell, die als Produktion des Landestheater Linz im Alten Dom aufgeführt wurde. „Being Anton“ und „Playing Anton“ im Ars Electronica Center ließen in die Klangwelten Bruckners und seiner Zeitgenossen eintauchen.
Nachhaltige Zusammenarbeit
„Das Brucknerjahr 2024 war für Linz ein kultureller Höhepunkt und ein Symbol für gelungene Zusammenarbeit. Es hat gezeigt, wie Kultur Menschen verbindet und unsere Stadt als kulturelles Zentrum stärkt. Die Partnerschaften und Projekte dieses Jahres werden weit über 2024 hinauswirken und Linz nachhaltig bereichern“, betont auch der geschäftsführende Linzer Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ).
Kultur- und Tourismusstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP): „Aus meiner Sicht ist das Brucknerjubiläumsjahr aus zwei Gründen nachhaltig erfolgreich. Erstens: Wir haben Bruckner in die Gegenwart geholt. Eine solche Vielfalt und Breite an Projekten aus allen künstlerischen Bereichen, von den klassischen Kulturinstitutionen bis zur freien Szene hat es seit dem Kulturhauptstadtjahr Linz09 nicht gegeben. Zweitens: Die innovative Breitenwirkung war nur durch die Offenheit und Zusammenarbeit von Stadt, Land und Gemeinden möglich. Das Brucknerjahr ist damit auch beispielgebend für die Zukunft. Die Kooperation mit dem Tourismus und der Kulturhauptstadt Salzkammergut hat 2024 zum Superkulturjahr gemacht und gezeigt, dass Kultur ein wichtiger Standortfaktor mit einer hohen Wertschöpfung ist.“
Vor allem innerhalb der 35 „Bruckner-Orte“ sei es durch die OÖ KulturEXPO zu einer Vernetzung vieler Gemeinden gekommen, weiß auch die Kulturdirektorin des Landes OÖ Margot Nazzal. „Ein breit aufgestelltes Vermittlungsprogramm – vom Pixi-Buch für die Kindergärten, über das Projekt ‚Bruckner Hoch3‘ bis zum ‚Bruckner-Salon‘ – hat Oberösterreich als Brucknerland nachhaltig verankert. 15.700 Menschen konnten allein durch die Vermittlungsformate erreicht werden. Das neue Format OÖ KulturEXPO hat eine äußerst gelungene Premiere hingelegt.“
2027 folgen die Pfahlbauten
2027 wird die zweite OÖ KulturEXPO mit dem Thema Pfahlbauten und UNESCO Welterbe fortgesetzt. Einige der im Bruckner-Jahr 2024 entstandenen Projekte finden ihre Fortsetzung über 2024 hinaus. Details zur Weiterführung sind gerade in Ausarbeitung.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden