fit2work unterstützt Menschen bei Belastungen am Arbeitsplatz
GMUNDEN/LINZ/PREGARTEN/RIED/STEYR/WELS. Dass sich Dauerüberlastung und Stress am Arbeitsplatz auf die Gesundheit niederschlagen können, ist nicht neu, wurde durch den Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober aber prominent ins Licht gerückt. Da jeder im Zusammenhang mit Arbeit an seine körperlichen oder psychischen Grenzen stoßen kann, setzt die Bundesregierung auf die Initiative fit2work.
Am Mittwoch, 28. April 2021 ist Internationaler Tag der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Dieser Aktionstag wurde von der Internationalen Labour Organisation (ILO) eingeführt, um sichere, gesunde und menschenunwürdige Arbeit zu fördern - ein Ziel, das bis heute nicht verwirklicht ist. So finden Arbeitskräfte in Ländern des Globalen Südens häufig niedrige Sicherheitsstandards, weder Arbeiterschutz noch festgelegte Arbeitszeiten vor. In Industrieländern rückt der Aktionstag die Situation am Arbeitsplatz in den Vordergrund und fokussiert Themen wie die Anpassung von Sicherheitsrichtlinien, die Gesundheit am Arbeitsplatz oder das Arbeitsklima.
Beratung soll Langzeitkrankenstände vermeiden
Hier setzt auch das Beratungsprogramm fit2work an. Dabei handelt es sich um eine Initiative der österreichischen Bundesregierung, die aus Mitteln des Arbeitsmarktservice (AMS), der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Pensionsversicherung (PV), Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und des Sozialministeriumservice finanziert wird. Bei fit2work werden sowohl Personen als auch Unternehmen zu Gesundheit am Arbeitsplatz beraten. Das Angebot richtet sich an alle erwerbstätigen, aber auch an arbeitssuchende Menschen im erwerbsfähigen Alter, wenn sie das Gefühl haben, dass gesundheitliche Belastungen vorliegen.
Einer davon ist Herr Reiter, ein 58-jähriger Büroangestellter, der überwiegend in sitzender Tätigkeit arbeitet. Er nahm stark an Gewicht zu, was ihn auch psychisch belastete. Darüber hinaus kämpfte er mit berufs- und altersbedingten Rückenschmerzen. Gemeinsam mit seiner Beraterin wurden Schritte wie die Teilnahme an einem Programm der ÖGK zu Gewichtsreduktion erarbeitet. Außerdem nahm Herr Reiter einige Einheiten zur psychischen Entlastung in Anspruch und besprach Strategien, wie er sich Auszeiten nehmen kann. „In diesem Falle konnte mit unserer Unterstützung ein Langzeitkrankenstand vermieden werden, der für Betroffene und das Unternehmen mit großen Belastungen verbunden wäre“, sagt Martha Scholz-Resch. Sie ist Gesamtprojektleiterin von fit2work für Oberösterreich, die Steiermark und Kärnten. In Oberösterreich finden sich die Beratungsstandorte in Linz, Gmunden, Ried, Steyr, Wels und Pregarten.
Zufriedenheit für Bindung an Arbeitsplatz wichtig
Angeboten wird auch betriebliche Beratung für Unternehmen. Experten von fit2work unterstützen dabei, das Arbeitsumfeld, aber auch die Arbeitszeit, Organisation oder Arbeitsplätze so zu gestalten, dass Mitarbeiter und Führungskräfte ihre Tätigkeiten gerne ausführen. Hintergrund ist, dass Langzeitkrankenstände und Ausfälle viel Geld kosten. „Mir erscheint wichtig, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gerne an den Arbeitsplatz kommen und auch entsprechende Zufriedenheit erfahren. Das ist für die Arbeitsplatzbindung und Dauerhaftigkeit ein wichtiges Detail“, schließt Herbert Mandl, Geschäftsführer der Bergisel-Betriebs-ges.m.b.H.
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