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Alpin- und Naturschutzorganisationen gratulieren zum Nationalpark-Jubiläum

Tips Logo Sophie Kepplinger, BA, 08.07.2022 09:31

MOLLN. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums machen der WWF Österreich, die Naturfreunde, der Naturschutzbund und der Alpenverein Oberösterreich auf die Bedeutung des Nationalparks Kalkalpen aufmerksam und weisen auf die drängenden Aufgaben der kommenden Jahre hin. 

Mit der Gründung der Nationalpark O.ö. Kalkalpen Gesellschaft durch Bund und Land im April 1997 erfolgte die Taufe des Nationalparks. (Foto: Sophie Kepplinger)

„Der Nationalpark Kalkalpen ist das größte Waldschutzgebiet Österreichs. Mit seinen Buchenwäldern beherbergt er zusammen mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein das einzige UNESCO Weltnaturerbe Österreichs“, erklärt Leo Enzlberger von den Naturfreunden Oberösterreich. Daneben sind Forschung und Erholung wichtige Aufgaben des Nationalparks. „Die kompetente Wissensvermittlung durch die Nationalpark-Ranger ist eine Erfolgsgeschichte. Heute ist der Nationalpark ein wichtiges Markenzeichen und nicht mehr wegzudenkender Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Landesnaturschutzreferent Herbert Jungwirth vom Alpenverein Oberösterreich. Die Alpin- und Naturschutzorganisationen des „Mollner Kreises“ gratulieren zum Jubiläum und zu den zahlreichen Erfolgen in 25 Jahren Nationalpark.

Luchspopulation im Nationalpark Kalkalpen

In der Vergangenheit hat der Nationalpark Kalkalpen in Österreich eine Vorreiterrolle in der Unterstützung des Luchses eingenommen. Doch die Luchspopulation in der Nationalparkregion droht erneut zu verschwinden, weil es seit vielen Jahren kaum Nachwuchs gibt. „Als Notfallmaßnahme braucht es schnellstmöglich eine Aussiedlung weiterer Luchse, sonst droht der Bestand zu verschwinden“, so Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich. „Parallel dazu braucht es ein bundesländerübergreifendes Luchsprojekt im gesamten Bereich der Nördlichen Kalkalpen, um ein dauerhaftes Überleben sicher zu stellen.“

Erweiterung des Nationalparks gefordert

Bei der Gründung im Jahr 1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen auch im Gebiet der Haller Mauern und des Toten Gebirges per Gesetz eingerichtet. Diese gesetzlich vorgesehene Erweiterung ist noch nicht erfolgt. Im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie hat Österreich umfassenden Zielen für mehr und bessere Schutzgebiete zugestimmt, um den rasanten Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen. „Bis Ende 2022 ist Österreich aufgerufen, konkrete Vorschläge für zusätzliche strenge Schutzgebiete wie den Nationalpark Kalkalpen an die Europäische Kommission zu melden und diese bis spätestens 2030 einzurichten“, erklärt Josef Schrank vom WWF Österreich. Eine im Raum stehende Verkleinerung des Nationalparks durch Ausgliederung von Almflächen im Süden des Gebiets, wie zum Beispiel der Laussabauernalm, sei für die Alpin- und Naturschutzorganisationen jedenfalls undenkbar und könne sogar den Status als international anerkannter Nationalpark gefährden.

Über den „Mollner Kreis“
Als breite zivilgesellschaftliche Bewegung hat sich der Mollner Kreis von Beginn an für die Realisierung des Nationalparks Kalkalpen eingesetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 1997 vertreten Alpenverein, Naturfreunde und Naturschutzbund Oberösterreich sowie der WWF Österreich die Interessen des Naturschutzes im Nationalpark-Kuratorium. Dabei handelt es sich um ein gesetzlich und vertraglich verankertes Gremium, das den Nationalpark und die Nationalparkgesellschaft berät und unterstützt.

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