
Ö/OÖ. In der Nacht von Montag auf Dienstag, Mitternacht, endet der Warnstreik der Eisenbahner. Aber auch am Dienstag muss noch vereinzelt mit Einschränkungen, Verspätungen oder Ausfällen gerechnet werden, bitten die ÖBB um Verständnis.
Ab Mitternacht fahren zwar wieder alle Züge, der Streiktag am Montag könnte aufgrund der Logistik aber Nachwehen haben. Rückblickend sei zu resümieren, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag jeder Zug noch an seinen Zielbahnhof gefahren werden konnte. Es gab demnach laut ÖBB auch keine gestrandeten Reisenden. “Aufgrund der vorausschauenden Kundeninformation der vergangenen Tage blieb Montagfrüh auch die Lage an den Bahnhöfen ruhig“, teilen die Österreichischen Bundesbahnen Montagnachmittag mit.
Der Güterverkehr wird ebenfalls mit Dienstag wieder aufgenommen.
Die ÖBB werden laufend über die nachfolgenden Auswirkungen des Warnstreiks informieren. Aktuelle Informationen auf oebb.at/streik, den ÖBB Social Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft Scotty.
Steinkellner mit „fünf wesentlichen Erkenntnissen“ am Streiktag
Erstes Resümee zieht auch der Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Günther Steinkellner (FPÖ), er sieht wesentliche Erkenntnisse, denen man nachgehen sollte. So sei die Attergaubahn „gallisch“. Denn dass „gar kein Zug fährt, entspricht nicht ganz der Wahrheit“, so Steinkellner. „Die freudige Erkenntnis ist, dass es in Oberösterreich eine kleine gallische Exklave gibt, die den Fahrbetrieb aufrechterhalten konnte. Es handelt sich dabei um die von Stern & Hafferl betriebene Attergaubahn. Aufgrund eigener Sicherheits- und Betriebstechnik ist das Fahren der Züge hier möglich.“
Im Zuge dessen schlägt Steinkellner vor, sich das schwedische Modell detailliert anzusehen. In Schweden wurde 2010 die staatliche Behörde Trafikverket gegründet. Sie trägt die Verantwortung für die Planungen, den Ausbau und die Wartung der Bahninfrastruktur. „Ob eine solche Trennung von Personenverkehr und Infrastruktur zielführend und praktikabel ist, sollte man genauer unter die Lupe nehmen“, so Steinkellner.
Eine Entflechtung von Infrastruktur und Personenverkehr forderte zuvor auch Florian Kazalek, Geschäftsführer der WESTbahn. Bei der WESTbahn wurde nicht gestreikt, gefahren werden konnte trotzdem nicht.