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Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Aktuell über 7.200 Vertriebene in OÖ

Tips Logo Karin Seyringer, 23.02.2023 14:52

OÖ. Seit einem Jahr – seit 24. Februar 2022 – herrscht in der Ukraine Krieg. Insgesamt 7.214 Vertriebene aus der Ukraine befinden sich derzeit in Oberösterreich. 1.522 ukrainische Kinder und Jugendliche sind an oö. Schulen.

Archivfoto: Rasche Hilfe war vor allem durch engagierte Freiwillige und Einsatzorganisationen möglich. (Foto: Land OÖ/Peter C. Mayr)
Archivfoto: Rasche Hilfe war vor allem durch engagierte Freiwillige und Einsatzorganisationen möglich. (Foto: Land OÖ/Peter C. Mayr)

7.214 Vertriebene aus der Ukraine befinden sich derzeit in Oberösterreich, zwei Drittel davon (4.792) sind Frauen. 719 sind Kinder (0 bis 6 Jahre), 2.138 sind zwischen 7 und 20 Jahre alt (1.168 sind zwischen 7 und 13, 970 zwischen 14 und 20). Davon sind 5.205 Vertriebene in der Grundversorgung des Landes. Der Großteil ist in privaten Quartieren untergebracht (4.220), der Rest in organisierten Quartieren (985). Die übrigen haben sich selbständig eine Unterkunft gesucht.

Aus Grundversorgung rasch in Selbsterhaltung

Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmanssdofer (ÖVP) betont: „Oberösterreich hat insgesamt 50 Prozent aller Kriegsflüchtlinge, die in Österreich angekommen sind, not- und erstversorgt. OÖ hat neben Wien rasch entsprechende Notversorgungsquartiere bis zur Weiterverteilung in andere Bundesländer oder zur Weiterreise in Europa aufgebaut. Unser besonderer Dank gilt hier dem Roten Kreuz für die logistische Abwicklung.“ Jetzt gehe es darum, die Menschen aus der Grundversorgung rasch in die Selbsterhaltung zu bringen. „Oberstes Ziel ist die Integration am Arbeitsmarkt. Nur so haben die Menschen in Oberösterreich auch eine langfristige Perspektive“, so Hattmannsdorfer.

„Hallo Oberösterreich“-Kurse

Mit den „Hallo Oberösterreich“-Kursen habe Oberösterreich als einziges Bundesland ein eigenes Deutschförderpaket für Ukraine-Vertriebene aufgelegt, durchgeführt unter anderem von VHS und WIFI, um schnell Alltags- und Umgangssprache zu vermitteln. Für Hattmannsdorfer ein wesentlicher Grund dafür, warum in OÖ mehr Vertriebene in den Arbeitsmarkt integriert worden seien.

Vor allem in Ballungsräumen Quartiere nötig

Seinen Dank spricht der Landesrat jenen aus, die rasche Wohnraum zur Verfügung gestellt haben. Er verweist auf die Wohnraum-Plattform des Landes, über die Quartiere angeboten werden können: www.ukraine.ooe.gv.at. Vor allem in den Ballungsräumen werden immer wieder Unterkünfte benötigt.

„Ohne Quartiergeber und Menschen, die mehr tun, als nötig wäre, hätten wir den Vertriebenen nicht in dieser Weise helfen können. Es freut mich, dass der Bund auf unsere Initiative hin nun einen Teuerungsausgleich für Quartiergeber plant“, verweist Hattmannsdorfer auf den geplanten Kostenersatz des Bundes für Menschen, die Unterkünfte zur Verfügung stellen.

Teuerungsausgleich

Der Teuerungsausgleich – rückwirkend beginnend mit Oktober – wird im privat organisierten Bereich 50 Euro monatlich für eine untergebrachte Einzelperson und 100 Euro monatlich für eine untergebrachte Familie bringen. Im organisierten Bereich ist ein Ersatz von 2 Euro täglich pro Person bzw. 4 Euro täglich pro unbegleitetem minderjährigen Flüchtling vorgesehen. Der Ausgleich ist befristet auf sechs Monate.

Über 1.500 ukrainische Kinder und 21 Lehrpersonen an Schulen

Besonders wichtig war es auch, geflüchtete Kinder und Jugendliche schnell in die Schulen zu bringen. „Der Besuch der Schule wirkt auf unterschiedlichen Ebenen: nicht nur, dass die Bildungschancen gewahrt bleiben und Abschlüsse gemacht werden können, so erleben die Kinder und Jugendliche auch Routine und Alltag und sie schließen Freundschaften bzw. erleben eine Aufnahme in der Gemeinschaft. Daher haben wir gleich zu Beginn alle nötigen Vorbereitungen getroffen, um alle Schülern aus der Ukraine bestmöglich in die Schulen integrieren zu können“, so LH-Stellvertreterin Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP).

Ansprechpartner in Bildungsregionen

Bildungsdirektor Alfred Klampfer ergänzt: „Neben den sofort getroffenen organisatorischen Maßnahmen war es uns von Anfang an ein besonderes Anliegen, alle möglichen Unterstützungsmöglichkeiten sowie die wichtigsten Informationen – ob für Schulen oder die Vertrieben – online gesammelt zu veröffentlichen. Wir haben versucht, vieles direkt auf Ukrainisch übersetzen zu lassen und standen immer im engen Austausch mit den wichtigsten Behörden.“ In jeder Bildungsregion gibt es auch Ansprechpartner für die Schulen. Es wurde Arbeits- und Lehrmaterial zur Verfügung gestellt – einerseits für das Arbeiten mit den geflüchteten Kindern, aber auch für die Schüler, die mit den traumatisierenden Erfahrungen des Krieges kämpfen.

„Es ist schön zu sehen, mit welcher Herzlichkeit und Offenheit diese Kinder in der Gemeinschaft aufgenommen wurden. Dennoch hoffen wir alle auf ein baldiges Ende des Krieges“, so Haberlander und Klampfer.

1.522 Kinder an Schulen

Mit Stand 14. Februar besuchen insgesamt 1.522 aus der Ukraine vertriebene Kinder und Jugendliche Schulen in Oberösterreich. Der Großteil davon ist in Pflichtschulen. Zudem unterrichten 21 Lehrpersonen aus der Ukraine an oö. Schulen.

Aufgeteilt nach Bildungsregionen:

  • Linz: 349
  • Steyr-Kirchdorf: 234
  • Vöcklabruck-Gmunden: 296
  • Innviertel: 153
  • Wels-Grieskirchen-Eferding: 197
  • Mühlviertel: 293

Aufgeteilt nach Schultypen:

  • Volksschule: 665
  • Mittelschule: 575
  • Polytechnische Schule: 38
  • Allgemeine Sonderschule: 20
  • AHS: 170
  • BMHS: 54

 


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