Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Meilenstein gegen Lichtverschmutzung: Projekt "Naturnachtgebiet" im Dreiländereck soll Sternenhimmel strahlen lassen

Tips Logo Sophie Kepplinger, BA, 21.03.2024 12:50

MOLLN/OÖ/NÖ. Das Dreiländereck zwischen Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark zählt europaweit zu den am wenigsten von Lichtverschmutzung betroffenen Regionen. Um diese ursprüngliche Qualität des Nachthimmels und damit auch die Artenvielfalt und Lebensräume zu erhalten, soll ein Naturnachtgebiet errichtet werden. Dazu kooperieren die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und die Naturparks Steirische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer.

Neben dem Natur- und Sinneserlebnis ist die Naturnacht ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Ökosysteme und Biodiversität. (Foto: Andreas Hollinger)

Zusammen mit der Universität Wien, dem E.C.O. Institut und dem Umweltdachverband haben sich die beiden Nationalparks, Naturparks und das Wildnisgebiet zur Aufgabe gemacht, den Nachthimmel zu erhalten und der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Dazu soll ein IDA-zertifiziertes Schutzgebiet, ähnlich dem Sternenpark Attersee-Traunsee, bundesländerübergreifend entstehen. „Wir schützen die dunkelsten Bereiche Österreichs und vernetzten dabei Gemeinden, Bundesländer und Schutzgebiete, damit die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf die Umwelt und den Menschen langfristig verhindert werden“, so Jan Wieczor, Leiter des Projekts „Naturnachtgebiet“ beim Umweltdachverband.

Erstes Lichtschutzgesetz in Österreich tritt ab Mai in Oberösterreich in Kraft

Oberösterreich geht damit einen großen Schritt in Sachen Schutz der Nacht voraus – auch auf Gesetzesebene: Mit 1. Mai tritt in Oberösterreich die Novelle des Umweltschutzgesetzes mit Zusatzparagrafen für Lichtschutz in Kraft. Gemeinden sind künftig befugt zu prüfen, ob Beleuchtungen im öffentlichen Raum in der Nacht reduziert oder gänzlich abgeschaltet werden können. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die zunehmende Lichtverschmutzung und deren negative Auswirkungen auf Menschen, Tier- und Pflanzenwelt einzudämmen. Der Umweltdachverband begrüßt diese erste Gesetzesinitiative, die die nächtliche Landschaft endlich als Schutzgut anerkennt: Die umfassende Eindämmung der Lichtverschmutzung schützt die Biodiversität, reduziert Energieverschwendung und ist gut für Gesundheit und Geldbörse. Wir appellieren an alle Bundesländer, dem Beispiel zu folgen – der Schutz der Naturnacht muss in ganz Österreich gesetzlich verankert werden“, fordert Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder zum Lichtschutzgesetz: „Österreichweit einzigartiger Meilenstein gelungen“

„Mit der beschlossenen Novellierung des Umweltschutzgesetzes ist ein österreichweit einzigartiger Meilenstein gelungen. Einerseits wird mit dem klaren Regelwerk die Umstellung auf energiesparende und umweltschonende Beleuchtung vorangetrieben und andererseits Rechtssicherheit für die Gemeinden hergestellt, wenn etwa Beleuchtung gänzlich abgeschaltet werden soll. Damit liefern wir einen zentralen Beitrag zur dauerhaften Verringerung der negativen Auswirkungen künstlichen Lichts und damit zum Schutz der Umwelt“, sagt Stefan Kaineder, OÖ Umwelt- und Klima-Landesrat (Grüne).


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden