"Nie zu alt und nie zu jung um Mitglied zu sein": Pensionistenverband feiert 75-Jahr-Jubiläum
OÖ/Ö/EFERDING. Vor 75 Jahren wurde die erste Ortsgruppe des Pensionistenverbands Österreichs gegründet. Ein Dreivierteljahrhundert später werden rund 250.000 Mitglieder, davon 70.000 in Oberösterreich, gezählt. Heute, am 19. September, wurde das Jubiläum in Oberösterreich mit einem Landes-Nordic-Walking-Wandertag zelebriert.
Der 1949 von Lina Svoboda gegründete Pensionistenverband Österreich (PVÖ) zielte schon damals darauf ab, Alterseinsamkeit und Altersarmut zu bekämpfen. Zum 75-jährigen Bestehen zählt der Verband nun bundesweit eine Viertelmillion Mitglieder, davon rund 70.000 in Oberösterreich, organisiert in über 300 Ortsgruppen. Das Jubiläum wurde am Mittwoch, 19. September, mit dem Landes-Nordic-Walking-Tag in Eferding, begangen. „Gemeinsam mit hunderten Teilnehmer*innen des Landes-Nordic-Walking-Wandertages in Eferding freuen wir uns, dass auch PVÖ-Präsident Peter Kostelka und Generalsekretär Andreas Wohlmuth mit dabei sind“, so PVOÖ-Landespräsidentin Birgit Gerstorfer und Landesgeschäftsführerin Jutta Kepplinger bei der gemeinsamen Fahrt mit der LinzerLokalbahn (LILO) zum Veranstaltungstreffpunkt.
Digitalisierung als Diskriminierung der Älteren
Zum Jubiläum dankte PVÖ-Präsident Peter Kostelka den vielen treuen Mitgliedern des Pensionistenverbands und blickte auf die Errungenschaften der vergangenen 75 Jahre zurück: „Denken Sie an das Allgemeine Sozialversicherungs-Gesetz (ASVG), das von 1956 bis heute die Grundlage unserer Gesundheitsvorsorge und unseres Pensionssystems ist. Auch die 13. und 14. Pension sowie die Witwen- und Witwerversorgung wurden vom Pensionistenverband gefordert und erreicht. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Pflegegeldes im Jahr 1993, das damals den sogenannten 'Hilflosen-Zuschuss' abgelöst hat. Heute beneidet uns die ganze Welt um dieses siebenstufige Pflegegeld. Bei all diesen sozialen Errungenschaften war der Pensionistenverband eine treibende Kraft.“
Neben der Wertschätzung für das Erreichte wiesen Kostelka und PVÖ-Generalsekretär Andreas Wohlmuth aber auch auf die aktuellen Forderungen des PVÖ hin: die Sicherung des Pensionssystems, auch für die heute Jungen, der Erhalt des Gesundheitssystems, den Ausbau der Pflege, das Verhindern der Diskriminierung älterer Menschen, vor allem in Bezug auf die Digitalisierung und ein eigenes Ministerium für die ältere Generation.
Sport, Kultur und Beratung
Man sei nie zu alt, aber auch nie zu jung, um Mitglied beim PVOÖ zu sein, so PVÖO-Landespräsidentin Birgit Gerstorfer im Rahmen des 75-Jahr-Jubiläums, deren jüngste Mitglieds-Werbung 21 Jahre alt gewesen sei. Neben verschiedenen gemeinschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen, wie Theater, Kabarett, Exkursionen oder Sport- und Aktivwochen, sei dem PVÖ auch Service und Beratung für die Mitglieder wichtig, so die Gerstorfer: „Wir bieten kostenlose Hilfe durch unsere ehrenamtlichen Expertinnen und Experten an, egal ob Pflegegeld- oder Pensionsanträge, Ansuchen um Hilfe bei sozialer Notlage oder dem Steuerausgleich. Der PVOÖ sieht sich auch als starke Stimme gegen Altersdiskriminierung, wie man bei den Herausforderungen rund um die zunehmende Digitalisierung des Lebens immer wieder sehen kann.“
Veranstaltung trotz Hochwasser möglich
Der Landes-Nordic-Walking-Wandertag zum Jubiläum am 19. September konnte trotz der vorhergehenden Hochwasserereignisse durchgeführt werden, da Eferding nicht betroffen und die Wanderstrecke gut befestigt war. Für jene, die vom Hochwasser betroffen sind, wurde in Eferding jedoch als Zeichen des Zusammenhalts eine Spendenbox aufgestellt.
Die Veranstaltung stellte auch den Startschuss der Kooperation mit dem Klimabündnis OÖ dar und fand zudem in der europäischen Mobilitätswoche statt. „Es ist deshalb besonders jetzt wichtig, das Klimabündnis zum Partner zu machen, weil der Klimawandel und die Erderwärmung Thema sind und wir das Bewusstsein der älteren Generation weiter schärfen wollen. Genau solche Ereignisse wie das Hochwasser zeigen auf, dass wir gegen den Klimawandel aktiv etwas unternehmen müssen“, so Landesgeschäftsführerin Jutta Kepplinger.
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