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In Oberösterreich geht beim Projekt „Kochen macht Schule“ Bildung durch den Magen

Tips Logo Kerschbaummayr Bernadette, 15.05.2025 16:19

OÖ/LINZ. Ein neues Format bringt künftig besonders schmackhaften Lernstoff in die oberösterreichischen Bildungseinrichtungen und soll einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln, Nachhaltigkeit und viel Freude an Regionalität vermitteln. Am Donnerstag wurde das Projekt an der Kreuzschwestern Mittelschule Linz vorgestellt.

LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, Rosemarie Ferstl (Vizepräsidentin LK OÖ) und Landesrätin Michaela Langer-Weninger mit Jugendlichen der Kreuzschwestern Mittelschule Linz (Foto: Land OÖ/ Margot Haag)

Mathematik, Deutsch, Turnen – und dann? Plötzlich duftet es nach frischem Gemüse, Butter zischt in der Pfanne. Im Kochunterricht wird der Herd zum Klassenzimmer und aus Theorie wird Praxis. Doch damit nicht genug: Bei „Kochen macht Schule“, einem Projekt des Landes Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer OÖ und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI), geht es um mehr als die bloße Zubereitung von Lebensmitteln. Ernährung wird erlebbar gemacht – regional, nachhaltig und mit ganz viel Geschmack. Im Mittelpunkt steht die Idee, jungen Menschen wieder näherzubringen, woher unsere Lebensmittel kommen und wie man aus einfachen Zutaten schmackhafte Gerichte zubereitet.

Vom Acker in die Pfanne

Das Konzept, ist einfach, aber wirkungsvoll: Seminarbäuerinnen, das sind ernährungswissenschaftlich speziell ausgebildete Landwirtinnen, kommen direkt an die Schulen und bringen Wissen, Zutaten und jede Menge Begeisterung mit. Sie gestalten einen Unterricht, der nicht nur in Erinnerung bleiben soll, sondern auch Lust aufs Selbermachen macht. „Die Seminarbäuerinnen und Seminarbauern leisten einen wertvollen Beitrag bei der Weitergabe von praktischem und theoretischem Lebensmittelwissen. Sie geben ihr Wissen nicht nur in Schulen und Kindergärten weiter, sondern sind auch bei Messen und Veranstaltungen im Einsatz. Ob in Kursen für Erwachsene oder für Kinder - mit viel Herz und Fachwissen vermitteln sie die Werte der heimischen Landwirtschaft.“ erklärt Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Beim Unterricht geht es nicht nur um Rezepte. Themen wie „Der Weg der Milch“, „Schnitzel, wo kommst du her?“ oder „Bio-Faire-Jause“ bringen Hintergrundwissen – etwa über Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Fragen wie: „Wie viel CO₂ steckt in meinem Schulbrot?“ Und: „Wie schmeckt ein Burger, wenn das Fleisch vom Bauernhof ums Eck kommt?“ regen die Schüler zum Nachdenken an, wie der 14-jährige Fabio bestätigt: „Man macht sich sehr viel mehr Gedanken wie und wo etwas hergestellt wird und man schmeckt dann auch viel intensiver.“ Fabio verrät auch, dass er versucht, das Gelernte zu Hause umzusetzen: „Die Mama kocht halt so wie, sie immer kocht, aber, wenn ich etwas mache, versuche ich das aus der Schule auch daheim auszuprobieren und herzuzeigen.“

Weil es nicht „Wurscht ist, was auf den Teller kommt“

Genau das ist das Ziel: „Kochen macht Schule“ schafft ein ganzheitliches Bildungserlebnis, bei dem nicht nur Küchentechniken vermittelt werden, sondern auch, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst, die Gesundheit und die Umwelt. In den einzelnen Workshops können die Jugendlichen hautnah erfahren, wie Lebensmittel hergestellt werden und wie der Unterschied zu industriell gefertigten Produkten schmeckt. LH-Stellvertreterin, Gesundheits- und Bildungs-Landesrätin Christiane Haberlander (ÖVP) betont: „Gesunde Ernährung beginnt mit Wissen. Wenn Kinder lernen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie man sie selbst zubereitet, schaffen wir Bildungsräume, die weit über das Klassenzimmer hinaus wirken – für ein gesundes Leben von Anfang an. Dieses Projekt verbindet Bildung und Regionalität in vorbildlicher Weise.“

Dies unterstreicht auch Agrar- und Ernährungs-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP): „Die Zahl der Kinder mit direktem Bezug zur Landwirtschaft sinkt seit Jahrzehnten. Bäuerinnen und Bauern machen nur noch drei Prozent der Bevölkerung aus, versorgen aber über viele Lebensmittelgruppen zu 100 Prozent mit heimischer Qualität. Umso wichtiger ist es, den Dialog zu suchen, die Informationsbasis zu stärken und die Wissbegierde über gesunde Ernährung, Regionalität und Landwirtschaft zu wecken.“

Es gibt verschiedene Module und Angebote für alle Schulstufen - mehr dazu unter www.ooe.lfi.at

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