Vegetarische Kochlehre startet in Oberösterreich als Flop
LINZ. Lange hat sie gekämpft, die Vegetarier- und Vegan-Lobby, um die Einführung einer vegetarischen Kochlehre durchzusetzen. Mehr als ein Jahr wurde mit der Wirtschaftskammer auch öffentlich kontrovers diskutiert, ehe feststand, dass die ersten Lehrlinge mit Juli 2025 die Ausbildung von Fachkräften für vegetarische Kulinarik, wie die genaue Bezeichnung heißt, beginnen können. Das Resultat: Ein Liebhaber-Projekt von wenigen, das von noch weniger angenommen wird.
Aktuell gäbe es keinen einzigen Lehrbetrieb in Oberösterreich für diese Sparte, betont Wirtesprecher Gerold Royda im Gespräch mit den Tips. Die Vegane Gesellschaft hatte im Juli 2024 die Einführung gefeiert, sie hatte sich sehr für die Einführung starkgemacht.
„Die Einführung der Lehre zur Fachkraft für vegetarische Kulinarik ist ein Meilenstein – nicht nur für die Gastronomie generell, sondern auch für Betriebe, die sich auf die vegane bzw. vegetarische Küche spezialisiert haben“, wird Initiator Joachim Ivany von der Grünen Wirtschaft auf der Homepage der Veganen Gesellschaft zitiert.
Übertriebene Erwartungen
Oberösterreichs Wirtesprecher hatte das Projekt von Beginn an kritisiert und machte sich nun auch auf Facebook Luft: „Als ich seinerzeit in Salzburg bei der Fachverbandssitzung darauf hingewiesen habe, dass es bereits eine Zusatzausbildung für vegetarische Küche gibt und daher ein eigener Beruf schwierig wird, wurde ich als Blockierer, Verhinderer und rückständiger Wirtschaftsbund-Funktionär bezeichnet. Es gäbe über 200 interessierte Lehrlinge und mehr als 70 Betriebe, die ausbilden wollen, hieß es damals. Wo sind denn die plötzlich alle hingekommen?“, fragt er angesichts der aktuellen Situation.
Pilotprojekt
Schon damals habe er auf die schwierige Umsetzung in der Praxis hingewiesen, erklärt Royda. Man müsse schauen, wie sich das Projekt weiter entwickelt, nun gehe es erstmal darum eine Prüfungsordnung für den Lehrabschluss festzulegen. Um dann evaluieren zu können. Grundsätzlich dauert die neue Lehre drei Jahre und ist vorerst als Ausbildungsversuch eingerichtet, der bis zum 31. Dezember 2030 läuft.
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