Netzbetreiber übten mit Blackout-Training in Linz für den Ernstfall
OÖ/LINZ. Zwei Tage lang wurde in Linz geübt, wie die Stromversorgung nach einem großflächigen Ausfall wiederhergestellt wird.
Das zweitägige Spezialtraining zur Wiederherstellung der Stromversorgung nach einem großflächigen Blackout statt wurde von der Netz Oberösterreich GmbH gemeinsam mit Partnern aus ganz Österreich organisiert. Ziel war es, Abläufe und Zusammenarbeit im Krisenfall zu perfektionieren – damit im Ernstfall rasch wieder Strom fließt.
Trainings sind Muss
„Unser Alltag hängt in hohem Maß von einer verlässlichen Stromversorgung ab“, betont Alexander Kirchner, Aufsichtsratsvorsitzender der Netz Oberösterreich. „Damit wir auch in Ausnahmesituationen schnell wieder versorgt werden können, braucht es Menschen, die ruhig bleiben und genau wissen, was zu tun ist.“ Österreichs Stromversorgung zähle zu den sichersten Europas, regelmäßige Trainings seien dafür unverzichtbar.
Auch Netz OÖ-Geschäftsführer Manfred Hofer unterstreicht: „Jede Initiative für mehr Versorgungssicherheit ist wichtig. Trainings wie dieses sind ein Muss. Die Menschen in Österreich können sich darauf verlassen, dass wir auf Extremfälle vorbereitet sind.“
Reales Szenario
Ein Blackout ist der schwerwiegendste Störfall im Stromnetz: Die Versorgung bricht großflächig und über längere Zeit zusammen. Dass ein solches Szenario real ist, zeigte ein Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im Frühjahr, der mehrere Stunden andauerte.
Trainiert wurden vor allem die Fachkräfte aus den Kommandoständen der Verteilernetze. Im Ernstfall müssen sie jeden Handgriff kennen und präzise mit anderen Netzbetreibern zusammenarbeiten. Da echte Blackouts in Europa selten sind, erfolgte die Schulung am Spezialsimulator des deutschen Unternehmens DU Train, das reale Netz- und Kraftwerksstrukturen nachbildet.
Der Wiederaufbau beginnt bei sogenannten „schwarzstartfähigen“ Kraftwerken, die ohne externe Stromzufuhr anlaufen können. Von dort aus werden schrittweise Versorgungsinseln gebildet, bis das Gesamtnetz wieder stabil ist. Dabei sind Ruhe, Koordination und Präzision entscheidend.
Trainiert haben die Spezialisten der Netz Oberösterreich gemeinsam mit Kollegen der Linz Netz, APG, Salzburg Netz, Netz Niederösterreich und weiteren Partnern.
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