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Nur geringer Rückgang bei tödlich verunglückten Motorradfahrern

Tips Logo Wurzer Katharina, 21.11.2020 23:06

OÖ. Wie berichtet bringt 2020 einen historischen Tiefstand an Verkehrstoten. Bei den Motorradfahrern ist der Rückgang trotz Pandemie jedoch nur gering, informieren der ÖAMTC und Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner. 17 Motorradfahrer sind zwischen 1. Jänner und 15. November auf Oberösterreichs Straßen tödlich verunglückt.

17 Motorradfahrer sind in Oberösterreich zwischen 1. Jänner und 15. November tödlich verunglückt, berichtet der ÖAMTC, der unter anderem Fahrtechniktrainings anbietet. (Foto: Christian Houdek)

Österreichweit sind es 70 Personen, was ein Rückgang von 9 tödlich verunglückten Motorradfahrern im Vergleich zum Vorjahr ist. Motorradfahrer machen einen Anteil von 23 Prozent aller Verkehrstoten aus, informiert der ÖAMTC. Während die tödlichen Verkehrsunfälle bei allen anderen Teilnehmern durch die Pandemie jedoch um etwa 21 Prozent zurückgingen, waren es bei den Motorradfahrern nur 11 Prozent. Infrastruktur- und Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) spricht von „keinem signifikanten Rückgang der Unfälle mit Todesfolge“ und vermutet die zusätzliche freie Zeit im Frühling als eine der Ursachen. Selbiges hält der ÖAMTC fest.

„Trotz regnerischer Wochenenden im Frühling und Frühsommer waren viele Biker in diesem Jahr auf Österreichs Straßen unterwegs. Viele nutzten die verfügbare Zeit durch Kurzarbeit und Reiseeinschränkungen für ausgedehnte Motorradtouren im Inland. Das schlägt sich auch in den Unfallzahlen wieder. Generell appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein aller, sich vor allem jetzt im zweiten Lockdown an die Regeln im Straßenverkehr zu halten und umsichtig zu handeln und defensiv sowie rücksichtsvoll unterwegs zu sein – nicht nur zum Selbstschutz, sondern auch zum Schutz anderer Personen. Brenzlige Situationen oder gar Unfälle müssen unbedingt vermieden werden, um auch die Kapazitäten in den Krankenhäusern nicht unnötig zu belasten“, führt David Nosé, ÖAMTC-Verkehrstechniker, aus.

Hauptunfallursache ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit

Eine Auswertung der vergangenen fünf Jahre zeigt, dass drei Viertel der tödlichen Motorradunfälle aufgrund von Eigenfehlern passierten. Ungefähr die Hälfte dieser Unfälle ereignete sich durch nicht angepasste Geschwindigkeit, ein weiteres Fünftel durch falsch eingeschätzte Überholmanöver und 16 Prozent durch Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung. Das geht auf Statistik Austria zurück. Problematisch sei laut ÖAMTC, dass viele ihr Motorrad nur unregelmäßig nutzen. „Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, muss Notmanöver beherrschen, sich möglicher Risikosituationen bewusst sein und sollte nie am Limit fahren, damit im Ernstfall noch genug Spielraum ist, um richtig zu reagieren und Unfälle zu vermeiden. Aber auch andere Verkehrsteilnehmer müssen vermehrt auf Gefahrensituationen mit Motorrädern sensibilisiert werden, denn Biker können leicht übersehen werden“, schildert Georg Scheiblauer, Motorrad-Experte der ÖAMTC Fahrtechnik. Steinkellner appelliert an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer: „Nicht nur zum Selbstschutz, sondern auch zum Schutz anderer Personen, die in Unfälle verwickelt werden oder traumatische Ereignisse ein Leben lang mit sich herumtragen, gilt es an die Eigenverantwortung zu appellieren. Auch mit einer angepassten und vorausschauende Fahrweise ist der Fahrspaß vorhanden“, sagt der Landespolitiker.

 Zusätzliche Gefahrenquellen im Herbst

Wer auch im Herbst mit dem Motorrad fahren möchte, sollte beachten, dass die Fahrbahn durch Laub und Fallobst oft rutschig ist sowie Stellen feucht sein können. Hinzu kommen als Gefahrenquellen Wildwechsel und eine verringerte Bodenhaftung der Reifen bei niedrigeren Temperaturen. „Starkes Bremsen, kräftiges Beschleunigen und extreme Schräglagen müssen durch vorausschauende Fahrweise vermieden werden“, rät Scheiblauer. Zudem könne helle und kontrastreiche Bekleidung helfen, um besser von anderen Fahrzeuglenkern gesehen zu werden.

 


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