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Weihnachten ist nicht für alle Menschen ein Grund zum Feiern

Tips Logo Wurzer Katharina, 16.12.2020 14:07

OÖ/LINZ. Für manche Menschen ist Weihnachten auch ohne Covid-19 einsam, traurig oder von Sorgen geprägt. Das zeigen Anrufe bei der TelefonSeelsorge Oberösterreich. Am 17. Dezember wird Landeshauptmann Thomas Stelzer unter der kostenlosen Nummer 142 zu erreichen sein, am 19. Dezember Bischof Manfred Scheuer

von links: Landeshauptmann Thomas Stelzer, Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142), Bischof Manfred Scheuer und Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142) informierten über die Arbeit der TelefonSeelsorge im Advent. (Foto: Diözese Linz/Appenzeller)

Weihnachten gilt als das Fest des Jahres. Für die meisten Menschen ist es mit positiver Stimmung, gutem Essen, Geschenken und sozialen Kontakten verbunden. In diesem Jahr wird Weihnachten zwar auch gefeiert werden, aber auf eine andere Weise, vermutet Bischof Manfred Scheuer: „Ja, wir werden Weihnachten heuer feiern – aber anders. Ich nehme eine große Sehnsucht nach diesem Fest wahr. Vieles wird davon erhofft, Geborgenheit und Gemeinschaft beispielsweise. Weihnachten ist ein Fest der Zuwendung“.

Mit anderem Weihnachten anfreunden

Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ, ergänzt, dass es am besten wäre, sich an das andere Weihnachten heranzutasten, sich mit ihm anzufreunden und nicht dagegen anzukämpfen. „Nicht alles im Leben ist planbar, doch wie wir mit Widrigkeiten umgehen, sollten wir selbst entscheiden“, hält sie fest. In dieser herausfordernden Zeit gehe es darum, handlungsfähig zu bleiben und fürsorglich mit sich selbst umzugehen, ist Referentin Barbara Lanzerstorfer-Holzner überzeugt. „Wem fühle ich mich nahe, wo bin ich gut eingebettet? Welche Kontakte könnte ich wieder aktivieren, welche tun mir nicht gut?“ könne man sich fragen und daraus Handlungen ableiten.

Konflikte, Enttäuschung und Distanzierung

Derzeit zeigen viele Beratungsgespräche der TelefonSeelsorge, dass Weihnachten für manche Menschen ganz ohne Covid-19 kein Grund zum Feiern ist. Viele fühlen sich einsam, traurig, unverstanden oder aus unterschiedlichen Gründen von der Feiergesellschaft ausgeschlossen. Dabei betrifft Einsamkeit nicht nur Menschen, die alleine wohnen, sondern auch Menschen in einer Partnerschaft oder Familie. Hinter diesem Gefühl können Konflikte, Enttäuschungen oder Distanzierungen stehen. Bereits die beiden ersten Lockdowns haben in manchen Beziehungen Unvereinbarkeiten und Brüche gezeigt. Die Feiertage können die bestehenden Konflikte verstärken, befürchten die Mitarbeiter der TelefonSeelsorge.

Stelzer und Scheuer am Telefon

In den nächsten Tagen bekommen sie prominente Unterstützung. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ist am Donnerstag, 17. Dezember, von 18 bis 19 Uhr unter der kostenlosen Nummer 142 zu erreichen. „Gerade die aktuellen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie können für Menschen enorme psychische Belastungen darstellen. Ein vertrauliches Gespräch kann hier oftmals eine entscheidende Hilfestellung sein. Ich bedanke mich bei allen Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge für diesen Dienst. Das ist nicht selbstverständlich, und gerade in der Vorweihnachtszeit ein großes Zeichen für die soziale Wärme und das Miteinander in unserem Land. Ich danke auch der Diözese Linz für diese Aktion und ihr Engagement für Menschen in Notlagen. Jede Hilfe, die wir geben können, ist wichtig. Darum ist es mir ein Anliegen, die Telefonseelsorge bei ihrer Arbeit persönlich zu unterstützen“, sagt der Landeshauptmann. Bischof Manfred Scheuer wird am Samstag, 19. Dezember, von 18 bis 19 Uhr Anrufe entgegennehmen und ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen haben.

Die Berater der TelefonSeelsorge- Notruf 142 sind an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr zu erreichen. Zudem wird eine Mail- und Chatberatung angeboten. Die vordergründigen Themen in der Beratung sind Beziehungsprobleme, Einsamkeit und psychische Gesundheit. Die TelefonSeelsorge wird mehrheitlich von Frauen kontaktiert, wobei die meisten Anrufenden zwischen 40 und 60 Jahre alt sind. Bei der Online- und Chatberatung sind vorwiegend jüngere Menschen vertreten.

 

 

 

 

 


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