Internationaler Kinderkrebstag am 15. Februar: 80 Prozent Heilungschancen
OÖ/LINZ. Am 15. Februar ist der Internationale Kinderkrebstag. In Oberösterreich erkranken jährlich etwa 50 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Am häufigsten werden Leukämien, Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks sowie Lymphknotenkrebs diagnostiziert. Die Heilungschance liegt ungefähr bei 80 Prozent.
Der internationale Kinderkrebstag wird jährlich am 15. Februar durchgeführt. Der Tag steht im Zeichen des Kampfes gegen Krebs bei Kindern und Jugendlichen und erinnert an den schweren Schicksalsschlag für Kinder und ihre Familien. In Oberösterreich erkranken jährlich etwa 50 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Am häufigsten sind Leukämien, Tumore des Gehirns und des Rückenmarks sowie Lymphnotenkrebs. Insgesamt ist ein junger Mensch (bis zu 20 Jahren) von 300 betroffen.
Heilungschancen vor allem bei Leukämie gut
Die Heilungschancen von Kindern mit Leukämie liegen derzeit bei 90 Prozent, bei allen anderen Tumoren bei 80 Prozent. An der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum Linz laufen derzeit mehr als 30 internationale Behandlungsstudien, deren Ansätze in die tägliche Versorgung einfließen werden.
Behandlungsstrategien in der Onkologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde sind Chemotherapie, Operationen und bei manchen Patienten zusätzlich Bestrahlung. Eine Chemotherapie könne über einen langen Zeitraum notwendig sein, was viel Geduld, Verständnis, Einfühlungsvermögen und emotionalen Beistand für die gesamte Familie erfordere, berichtet die Pflegeleitung an der onkologischen Station Gerda Grieshofer. Bei Operationen arbeiten Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen, zum Beispiel der Kinderurologie und der Neurochirurgie, mit, um die beste Möglichkeit zu gewährleisten. Auch im Bereich der Diagnostik sind Kinderonkologen international vernetzt. Neue Behandlungsansätze wie therapeutische Antikörper kommen entweder bereits zum Einsatz oder werden noch getestet. „Es ist für Eltern wichtig, dass ihre Kinder kindgerecht und allumfassend nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen betreut werden. Der Fokus auf die Kinder und eine Betreuung in jeder Alters- und Lebensphase ist uns am Kepler Uniklinikum ein besonderes Anliegen“, sagt Gesundheits- Landesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberander (ÖVP).
Eine Bezugsperson kann aufgenommen werden
Das Einzugsgebiet der Kinderonkologie am Kepler Universitätsklinikum Linz umfasst Oberösterreich und den westlichen Teil Niederösterreichs. Die Zahl der Patienten hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt und beträgt nun etwa 50 pro Jahr. Die Station hat zehn Zweibettzimmer, wo eine Bezugsperson des Kindes aufgenommen werden kann, sowie eine Sterileinheit für Hochdosistherapien mit autologer Stammzellreinfusion. Auf der Station arbeiten nicht nur Ärzte, sondern auch Therapeuten, Pädagogen und Psychologen. Ein Teil des Personals wird von der Kinderkrebshilfe bezahlt. Angeboten werden zudem eine Tagesklinik und ein externer mobiler Pflegedienst. Auf diese Weise können notwendige Kontrollen teilweise in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden. Die dafür anfallenden Kosten übernimmt die OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe.
Internationale Therapiestudien
„Heute können wir praktisch jedem Kind mit einer Krebserkrankung die Teilnahme an einer internationalen Therapiestudie anbieten. Die Ergebnisse dieser Studien haben es uns ermöglicht, immer höhere Heilungsraten zu erzielen. Diese Erfolge machen uns Mut auch für andere seltene Krankheiten Netzwerke zu bilden und die EU unterstützt diese notwendige Entwicklung“, berichtet der Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum Wolfgang Högler. Die Kinderonkologie behandelt außer Kindern und Jugendlichen mit Krebs auch junge Patienten mit gutartigen oder seltenen Bluterkrankungen beziehungsweise mit Neurofibromatose. Dabei handelt es sich um eine vererbte Multiorganerkrankung, die vor allem Haut und Nervensystem betrifft.
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