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OÖ Bauernbund weist auf Umweltschäden durch Anbau von Avocados hin

Tips Logo Wurzer Katharina, 23.03.2021 22:34

OÖ. Avocados gelten seit Jahren als gesunder Ernährungstipp. In sämtlichen Lifestyle-Magazinen werde die Frucht für eine ausgewogene Ernährung oder als vegane Alternative zu tierischen Produkten empfohlen, berichtet der OÖ Bauernbund. Der Konsum von Avocados schadet jedoch Umwelt und Klima. So müssen etwa lange Transportwege nach Europa zurückgelegt werden.

  1 / 3   Der Anbau von Avocados hat negative Folgen für die Umwelt. Darunter sind etwa Waldabholzungen für die Anbauflächen und ein hoher Wasserverbrauch (Symbolbild). (Foto: MNStudio/Shutterstock.com)

Avocados liegen weltweit im Trend, hält der OÖ Bauernbund fest. Obwohl die Frucht ein Muss für den bewussten Lebensstil zu sein scheint, schadet sie der Umwelt. So können Avocados nur in wärmeren Klimazonen wie in Mittel- und Südamerika angebaut werden, wodurch Transportwege nach Europa lange sind. 2019 wurden 606.000 Tonnen Avocados nach Europa importiert. Durch die Einfuhr und die damit verbundene Kühlung entsteht ein großer CO2-Ausstoß.

Wasserknappheit und Abholzung

Eine weitere Herausforderung liegt im Anbau selbst. Für ein Kilogramm Avocado werden 1.000 Liter Wasser gebraucht. Die dazu benötigten Bewässerungsanlagen können der Bevölkerung in Mittel- und Südamerika den Zugang zu Trinkwasser versperren. Darüber hinaus kommt es aufgrund der steigenden Nachfrage immer wieder zu illegalen Waldabholzungen. Jährlich entstehen zwischen 1.500 und 4.000 Hektar große Flächen für neue Plantagen. Ein weiterer Kritikpunkt des OÖ Bauernbundes ist, dass Avocados bereits nach drei Tagen im Kühlschrank anfangen würden zu verderben. „Es muss kein Wald nach dem anderen abgebrannt werden für eine Trendfrucht, die unvorstellbare Folgen nach sich zieht. Österreichs Bäuerinnen und Bauern sorgen für heimische, umweltschonende Alternativen“, ist OÖ Bauernbund-Obmann und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) überzeugt.

Rote Rübe als Alternative zur Avocado

Die klassische österreichische Alternative zur Avocado sei etwa die Rote Rübe. „Die Rote Rübe gilt als österreichisches Ersatzprodukt und ist fast das ganze Jahr über erhältlich. Spitzensportler setzen bereits auf das Gemüse, weil es das Immunsystem stärkt und die Ausdauer verbessert. Das wandelbare Wurzelgemüse kann, wie die Superfrucht, als Getränk, Beilage oder Dessert verzehrt werden“, führt Landesbäuerin Johanna Haider aus. Eine Rote Rübe sei 14 bis 28 Tage haltbar, im kühlen Keller bei rund sechs Grad könne sie auch länger gelagert werden. Weitere Alternativen, die weniger Wasser als eine Avocado brauchen würden, sind Erdbeeren (276 Liter für ein Kilogramm) und Tomaten (180 Liter für ein Kilogramm).

Regionale Lebensmittel werden wichtiger

In den letzten Jahren sei die Einstellung zu einer bewussten Ernährung in der Bevölkerung gestiegen. Auch der Wert regionaler Lebensmittel werde zunehmend erkannt, berichtet der OÖ Bauernbund. „Es ist wirklich erfreulich, dass es in der Gesellschaft zu einem Wandel gekommen ist. Der Kauf regionaler Lebensmittel ist die Zukunft. Die heimischen Produkte befinden sich aber oftmals im Preiskampf mit ausländischen Lebensmitteln – zum Leid der österreichischen Bäuerinnen und Bauern“, schließt Hiegelsberger. Er wiederholt seine Forderung, eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln rasch umzusetzen.


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