Studie: Oberösterreicher führend beim Erstellen von Testamenten
OÖ. In Oberösterreich liegt bei der Anzahl an Personen, die bereits ein Testament erstellt haben, über dem bundesweiten Durchschnitt. Auch bei den Testamentspenden an gemeinnützige Organisationen hat das Bundesland die Nase vorne.
Laut einer aktueller Studie im Auftrag der Initiative Vergissmeinnicht haben 40 Prozent der Oberösterreicher ihren Nachlass testamentarisch geregelt, damit liegt das Bundesland über dem Österreich-Schnitt (30 Prozent).
Die Umfrage verdeutlicht aber auch, dass der Informationsbedarf zum Thema Erben in der Bevölkerung groß ist: 70 Prozent sind kaum über die gesetzliche Erbfolge informiert, rund 85 Prozent kennen die Formvorschriften für Testamente nicht. Die wenigsten wissen, was mit dem Vermögen passiert, wenn es keine gesetzlichen Erben gibt oder diese vorzeitig selbst versterben – denn in diesem Fall fällt das Vermögen an den Staat.
Testamentspenden
Oberösterreich hat aber noch in einem anderen Bereich die Nase vorn: 10.000 Oberösterreicher (3 Prozent) über 40 Jahren, die bereits ein Testament erstellt haben, berücksichtigen im Testament eine gemeinnützige Organisation, so die Studie. Die dominierenden Beweggründe im Bundesland sind der persönliche Bezug zu einer bestimmten Spendenorganisation (72 Prozent), gefolgt vom Wunsch nach dem Ableben etwas Gutes zu tun (61 Prozent).
Laut Umfrage wissen mittlerweile neun von zehn Österreichern über die Möglichkeit Bescheid, gemeinnützige Organisationen im Testament zu bedenken. In ganz Österreich können sich über eine halbe Million Menschen (16 Prozent der über 40-Jährigen) eine testamentarische Spende vorstellen.
Initiative Vergissmeinnicht
Gemeinsam mit der Österreichischen Notariatskammer informiert die Initiative Vergissmeinnicht seit 2012 neutral über Erbrecht, Testament und wie man dem Wunsch nach einer Testamentsspende am besten nachkommen kann. Die Initiative vereint 97 Mitgliederorganisationen, unter anderem aus Sozialbereich, Tierschutz und Kultur. „Mit vielen Serviceangeboten, wie dem kostenlosen Erbrechtsratgeber, möchten wir Schwellenängste vor dem Tabuthema Testament in der Gesellschaft weiter abbauen“, erklärt Projektleiter Markus Aichelburg.
Organisation Herzkinder
Eine der Mitgliederorganisationen von Vergissmeinnicht ist „Herzkinder„. Die Organisation unterstützt Kinder mit Herzfehlern und deren Familien. Vereinsleiterin Michaela Altendorfer betont die Relevanz der Testamentspenden für die Organisation: „Testamentspenden sichern unsere laufenden Projekte, wie zum Beispiel die Teddy-Häuser damit die Familien nahe bei ihren Kindern wohnen können, wenn diese im Krankenhaus sind. Außerdem können außernatürliche, kostenintensivere Projekte realisiert werden, wie zuletzt ein Treppenlift oder ein Badezimmerumbau.“
Für alle Testamentspender werden jährlich mit anderen Mitgliedsorganisationen der Initiative Vergissmeinnicht namensgebende Vergissmeinnicht-Blumen gepflanzt. „Wir würden uns freuen, schon zu Lebzeiten Danke sagen zu können“, so Altendorfer.
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