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Neues Notruftelefon für Schwangere in Krisensituationen

Tips Logo Tips Jugendredaktion, Magdalena Hronek, 22.09.2021 17:36

OÖ. Ein neues Notruftelefon bietet schwangeren Frauen in schwierigen Situationen eine vertrauliche Anlaufstelle.

v.l.: KJH-Abteilungsleiterin Theresia Schlöglmann, Zoe-Vorsitzende Gabriele Hofer-Stelzhammer, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Michaela Kaiser, stv. Vorsitzende von ZOE (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

Eine ungeplante oder ungewollte Schwangerschaft stellt für viele betroffene Frauen eine Krisensituation dar. Nicht selten müssen Frauen aufgrund ihres sozialen oder familiären Umfelds eine Schwangerschaft beziehungsweise eine Geburt verheimlichen. Seit zwanzig Jahren gibt es Angebote, wie die sogenannten Babyklappen und die Möglichkeit zur „Anonymen Geburt“, die Kindesweglegungen oder die Tötung von Neugeborenen verhindern sollen. Trotzdem gibt es in Österreich immer noch Fälle, in denen Neugeborene irgendwo abgelegt werden – wie zuletzt im Vorjahr.

Unterstützung für Krisensituationen

„Meist haben diese Frauen niemanden, dem sie sich anvertrauen können“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer. “Deshalb hat die Kinder- und Jugendhilfe OÖ den Verein ZOE beauftragt, ein Notruftelefon einzurichten, um Schwangeren in Krisensituationen eine vertrauliche Ansprechstelle anzubieten.“ ZOE ist eine psychosoziale Beratungsstelle rund um Schwangerschaft und Geburt, die von der Kinder- und Jugendhilfe OÖ gefördert wird. Die Notrufnummer 0660 9999 188 ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr besetzt, darüber hinaus gibt es unter www.zoe.at/onlineberatung auch online die Möglichkeit, sich zu melden. Die Beratung ist kostenlos und anonym.

Bei Bedarf wird zu anderen Stellen vermittelt, die Unterstützung anbieten, zum Beispiel zur Kinder- und Jugendhilfe: „Die Kinder- und Jugendhilfe kann Frauen, die ihr Baby trotz schwieriger persönlicher Umstände selbst aufziehen möchten, gut unterstützten“, so die Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe, Theresia Schlöglmann. “Dort, wo die Situation aber völlig ausweglos erscheint, möchten wir mit dem neuen Notruftelefon dazu beitragen, dass Schwangere in ihrer Not aufgefangen werden und es dadurch gelingt, dass ihr Neugeborenes in einer sicheren Umgebung ins Leben findet.“

Findelkinder in Oberösterreich

„Die Zahl der Findelkinder ist in Oberösterreich glücklicherweise gering“, sagt Gerstorfer. In den Kranken­häusern werden jährlich fünf bis sechs anonyme Geburten gezählt, ein Babynest - davon gibt es vier in OÖ - wurde zuletzt im Jahr 2018 genutzt. Kinder, die auf diese Weise zur Welt kommen, und deren Mütter sich nach einer 14-tägigen Wartefrist nicht anders entscheiden, gelten als Findelkinder. In solchen Fällen sucht dann die Kinder- und Jugendhilfe nach geeigneten Adoptiveltern.


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