Neue Pflegeausbildung in OÖ bereits ab 15 Jahren möglich
OÖ/KIRCHDORF/FREISTADT. Die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der OÖ. Gesundheitsholding (OÖG) bieten ab Herbst 2022 an zwei Standorten (Kirchdorf und Freistadt) erstmals in Oberösterreich eine Ausbildung ab dem 15. Lebensjahr an, die bis zur Pflegefachassistenz reicht. Das neue Schulmodell „Pflegestarter*innen“ macht den Einstieg erstmals gleich nach der Pflichtschule möglich - ein Lückenschluss.
Der Bedarf an Pflegekräften steigt - bis 2030 ist dein Bedarf von rund 75.000 zusätzlichen Pflegekräften in Österreich gegeben, zeigt eine Studie von Gesundheit Österreich. Um neue Zielgruppen zu erschließen und die Ausbildung zu attraktivieren, haben die neun Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der OÖ Gesundheitsholding ein neues Schulmodell geschaffen.
Vielfältige Berufsmöglichkeiten in der dreijährigen Ausbildung
Unter dem Namen „Pflegestarter*innen“ ist der Einstieg für interessierte Mädchen und Burschen erstmals bereits nach der Pflichtschule möglich. Im neuen Ausbildungsmodell werden im ersten Jahr der Ausbildung neben der Allgemein- und Persönlichkeitsbildung auch theoretische Inhalte der Heimhilfe unterrichtet. Die Schüler können sich je nach Interesse für einen bestimmten Berufszweig entscheiden.
„Nach dem zweiten Ausbildungsjahr und dem damit verbundenen optionalen Abschluss zur Pflegeassistenz qualifizieren sich die 'Pflegestarter*innen' für weitere Ausbildungen in der OÖG wie der Pflegefachassistenz, Fachsozialbetreuung mit Schwerpunkt Altenarbeit und medizinischen Assistenzberufe. Unter bestimmten Voraussetzungen ist im Anschluss auch das verkürzte Bachelor-Studium Pflege an der FH Gesundheitsberufe OÖ möglich“, sind Karl Lehner, Mitglied der Geschäftsführung der OÖG, und Martina Bruckner, Leitung der Schulen in der OÖG, über die Vielfältigkeit der neuen Ausbildung begeistert.
Start in Kirchdorf und Freistadt
Ab Herbst 2022 startet die Ausbildung an zwei Standorten: an der Schule am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf und an der Schule am Klinikum Freistadt. Interessierte, die das 15. Lebensjahr bis zum 30. April 2022 vollendet haben, können sich ab sofort für die Ausbildung bewerben. Nähere Infos unter www.ooeg.at/pflegeausbildung
Wichtiger Lückenschluss
„Oberösterreich setzt auf ein vielfältiges Ausbildungsprogramm, um mehr Menschen für den Pflegeberuf im Gesundheits- und Sozialbereich zu begeistern. Darum freuen wir uns besonders, dass es so gelang, die bisherige Lücke im Ausbildungssystem zwischen allgemeiner Schulpflicht und Einstieg in die Pflegeausbildung zu schließen“, so Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Auch Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer freut sich über die Initiative der Gesundheitsholding: „Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist die zentrale Herausforderung, um unser Pflegesystem auch in der Altenbetreuung sicherzustellen. Mit Initiativen wie der Pflegeausbildung in den Landwirtschaftlichen Fachschulen haben wir bereits 2019 den ersten wichtigen Schritt gesetzt, um eine Pflegeausbildung nach der Pflichtschule zu ermöglichen. Mit der Gesundheitsholding folgt nun der zweite Schritt. Damit tun wir als Land OÖ das, was möglich ist, um die Alterslücke zu überbrücken. Unsere Erwartungshaltung an die Bundespflegereform ist, dass es eine langfristige Lösung gibt, beispielsweise durch eine Senkung des Einstiegsalters und durch die Einführung einer Pflegelehre.“
Auch Caritas mit neuem Ausbildungsmodell
Auch die Caritas OÖ bietet an ihrer Schule am Schiefersederweg in Linz-Urfahr ab Februar 2022 ein neues Modell: Die Ausbildung für Fachkräfte in der Altenarbeit kann ab dann in Teilzeitform absolviert werden. Die Ausbildung dauert ein Semester länger und lässt sich gut mit familiären und beruflichen Verpflichtungen vereinbaren. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Der nächste Infoabend findet digital oder telefonisch am Dienstag, 14. Dezember, statt. Mehr dazu gibt's auf www.tips.at/n/552529
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