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Internationaler Aktionstag für die Gesundheit von Frauen: Gendermedizin in den Vordergrund rücken

Tips Logo Nicole Dirnberger, 28.05.2022 12:00

OÖ. Am 28. Mai 2022 - dem internationalen Aktionstag für die Gesundheit von Frauen - wird wieder auf die geschlechtsspezifischen Bedürfnisse in der Medizin aufmerksam gemacht.

"Die Erkenntnisse der Gendermedizin sollen stärker in Forschung, Diagnostik, Therapie und Beratung angewandt werden. Beispielsweise werden Medikamente größtenteils immer noch nur an Männern getestet, obwohl sie bei Frauen zu anderen Nebenwirkungen führen können", so LH-Stellv. Christine Haberlander. Foto: Volker Weihbold
"Die Erkenntnisse der Gendermedizin sollen stärker in Forschung, Diagnostik, Therapie und Beratung angewandt werden. Beispielsweise werden Medikamente größtenteils immer noch nur an Männern getestet, obwohl sie bei Frauen zu anderen Nebenwirkungen führen können", so LH-Stellv. Christine Haberlander. Foto: Volker Weihbold

Um die bestmögliche Gesundheitsversorgung bieten zu können, müssen sich Versorgungsangebote und Medizin auch an den spezifischen Bedürfnissen von Frauen ausrichten. Ziel ist unter anderem eine Verankerung der Genderthematik in allen Ausbildungen der Gesundheits- und Pflegeberufe sowie in der Weiterbildung. An der neu errichteten MedUni Linz wird Gendermedizin als Ausbildungsfach bereits gelehrt. „Die Erkenntnisse der Gendermedizin sollen stärker in Forschung, Diagnostik, Therapie und Beratung angewandt werden. Beispielsweise werden Medikamente größtenteils immer noch nur an Männern getestet, obwohl sie bei Frauen zu anderen Nebenwirkungen führen können“, sagt Frauen- und Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.

Frauen müssen auf die eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehmen

Frauen sind im täglichen Leben stark gefordert. Die Mehrfachbelastung durch Familie, Beruf und Haushalt lässt wenig Spielraum für eigene Bedürfnisse. Es kommt sogar so weit, dass Frauen Signale des Körpers verdrängen und spät oder gar nicht darauf reagieren. Frauen nehmen sich gar selber nicht ernst, wenn sie krank sind. Gesundheitsvorsorge ist das entscheidende Zukunftsthema für das Land Oberösterreich. Frauen müssen auf ihre Bedürfnisse und Gesundheit ausreichend Rücksicht nehmen.

Bewusstsein fördern – Gendergerechte Gesundheitsversorgung forcieren

Bis Ende der 1980er Jahre war die Medizin beinahe ausschließlich männlich orientiert. Diese Thematik unter geschlechtsspezifischen Perspektiven zu diskutieren, geht auf die internationale Frauenbewegung zurück. Seit nunmehr über 30 Jahren wird jährlich am 28. Mai auf die Gesundheitsbedürfnisse von Frauen aufmerksam gemacht. Denn Frauen unterscheiden sich häufig im Gesundheitsverhalten und Krankheitsverlauf von Männern. Bei manchen Erkrankungen zeigen Frauen andere Symptome und sprechen auf medizinische Behandlungen anders an als Männer.

In der „Frauenstrategie Frauen.Leben 2030“, welche 2018 einstimmig in der Oö. Landesregierung beschlossen wurde, widmet sich ein Kapitel dem Thema „Frauen und Gesundheit“. Zwölf Maßnahmen zur Forcierung und Etablierung von Gendermedizin in Oberösterreich wurden erarbeitet und werden seither stetig umgesetzt. Eine Maßnahme ist beispielsweise der Ausbau der Primärversorgungszentren in Oberösterreich. Bis 2025 sollen flächendeckend 25 Primärversorgungszentren entwickelt werden.

Weitere Maßnahme: Unterstützung für Schwangere in Konfliktsituationen

Eine weitere Maßnahme setzt sich mit speziellen Unterstützungsleistungen für Schwangere in Konfliktsituationen auseinander. „Gesundheitspolitik muss den Unterschieden zwischen Frauen und Männern unter anderem in Zusammenhang mit Prävention und Früherkennung, Krankenversorgung und Gesundheitsvorsorge Rechnung tragen. Dazu bedarf es beispielsweise auch entsprechender Förderungen, Programme und Unterstützungen für schwangere Frauen, insbesondere in schwierigen Lebenssituationen oder Konfliktsituationen. Es freut mich, dass durch das Angebot der Online Frauenberatung Oberösterreich auch für diese Thematik bestmögliche Unterstützung durch den Verein ZOE angeboten werden kann“, erklärt Haberlander.

Gesundheitskompetenz stärken

Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und in „gesundheitswirksames“ Handeln umzusetzen.

„Zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Frauen in Oberösterreich gehören beispielsweise Informationen über unser Gesundheitssystem und auch darüber, was selbst getan werden kann, noch bevor ärztliche Unterstützung in Anspruch genommen wird. Eine gute Hilfestellung bietet hier das gemeinsame Projekt der Oö. Gesundheitspartner 'Gesund werden. Wo bin ich richtig?'. Diese Homepage bietet eine gute Übersicht über das Gesundheitssystem in Oberösterreich und die verschiedenen Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung. Durch die Mehrsprachigkeit kann diese Hilfestellung auch von Frauen mit Migrationshintergrund gut in Anspruch genommen werden“, betont Haberlander.


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