OÖ. Die Brandverhütungsstelle (BVS) Oberösterreich warnt vor „Heizungsexperimenten“. Im Zuge massiv gestiegener Energiepreise und Ängsten vor Gasmangel oder Stromausfällen werde oftmals nach alternativen Heizsystemen gesucht – diese können allerdings zur Gefahr werden. Die BVS gibt Tipps zum Sicheren Heizen.
Oftmals würden Holzöfen in Eigenregie installiert oder reaktiviert, doch auch Gaskonvektoren, Ölöfen und andere Heizmethoden würden sich wieder steigender Beliebtheit erfreuen. Ähnliches gelte für benzin- oder dieselbetriebene Notstromaggregate, die in manchen Haushalten für den Ernstfall bereitgehalten und vereinzelt in Betrieb genommen werden.
Teelichtöfen sind gefährlich
Eine beträchtliche Gefahr gehe von Teelichtöfen aus, so die BVS OÖ in einer Aussendung. Generell sei von „Heizungsexperimenten“ aller Art dringend abzuraten – ebenso vom unfachmännischen Einbau und einer unsachgemäßen Inbetriebnahme von Öfen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann.
Wärmegeräte zählen zu den Top 3 der Brandursachen
Die Zündquelle „Wärmegeräte“ zählt alljährlich zu den Top Drei - Brandursachen. Laut Statistik der Oberösterreichischen Brandverhütung kommt es im langjährigen Durchschnitt (2010 bis 2020) in Oberösterreich zu 1.101 Bränden pro Jahr mit einem Mindestschaden von 2.000 Euro. 146 dieser Brände sind auf das Heizen zurückzuführen.
Keine Feuerstätten in Eigenregie errichten
„Feuerstätten sind keine Objekte, die in Eigenregie und ohne Planung angeschafft, aufgestellt und angeschlossen werden dürfen“, mahnt die BVS Oberösterreich. Die Experten der BVS OÖ, der Landesinnung der Rauchfangkehrer und des österreichischen Kachelofenverbandes geben in einer gemeinsam produzierten Videoreihe Empfehlungen, worauf es bei der Errichtung und dem Betrieb von Feuerstätten ankommt. Mit einfachen Tipps lässt es sich im kommenden Winter nicht nur warm, sondern auch sicher haben.
Auf Experten vertrauen
Bei einem unsachgemäßen Einbau von Öfen in Eigenregie etwa kann es zur Brandentstehung oder zum Rauchgasaustritt durch Fehlanschlüsse kommen – in beiden Fällen besteht Lebensgefahr für die Bewohner. Der Brandschutzexperte rät daher dringend, davon Abstand zu nehmen und sowohl bei Planung und Errichtung wie auch bei der Wartung der Feuerstätte und des Abgassystems auf die Expertise von Fachleuten zu vertrauen.
Lebensgefahr durch Indoor-Anwendung von Outdoor-Heizungen
Höchste Lebensgefahr besteht, wenn für den Außenbereich bestimmte Geräte – wie etwa gasbetriebene Heizstrahler („Heizpilze“), Gas- oder Holzkohlegrills – im Haus oder auch in der Garage betrieben werden. Gleiches gilt für Notstromaggregate. „Es kommt zu einer CO-Konzentration im Rauminneren, die mit den menschlichen Sinnesorganen nicht feststellbar ist“, so Günther Schwabegger, Mitglied des Vorstandes der BVS-Brandverhütungsstelle für Oberösterreich. Das geschmack- und geruchlose Gas kann – je nach Höhe der Konzentration – sehr rasch zu irreversiblen Schäden, zu Bewusstlosigkeit und in weiterer Folge zum Tod führen.
Kohlenmonoxid-Warnmelder als Schutz
Verlässlichen Schutz bieten einerseits die professionelle Planung, Errichtung und Wartung von Feuerstätten und Kaminen und andererseits der Verzicht auf unsachgemäße Anwendungen. Die Installation von sogenannten Kohlenmonoxid-Warnmeldern erhöhen den Schutz laut dem Experten noch weiter.
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